Esprit-Chef Martínez baut Konzern und Führungsspitze um
Hamburg -Esprit-Chef José Manuel Martínez will den angeschlagenen Modekonzern mit einem grundlegenden Umbau retten. Zum 1. Juli tauscht er gleich mehrere Vorstände aus und verpasst Esprit eine komplett neue Struktur, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 21. Juni) unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Die bislang getrennten Vorstandsressorts für Einzelhandel (Retail) und Großhandel (Wholesale) schafft Martínez ab. Retail-Vorstand Gert van de Weerdhof (46) muss gehen - er hat sein Büro bereits geräumt. Neu berufene Regionenchefs sollen die Vertriebskanäle künftig integriert steuern.
Der bisherige Wholesale-Vorstand Christophe Bezu (55) übernimmt das Geschäft in Europa, Lateinamerika und dem Nahen Osten. Tanya Todd (49), zuvor Einkaufschefin, leitet nun die Region Asien-Pazifik mit Dienstsitz in Hongkong. Ein neues Vorstandsmitglied soll sich speziell um den deutschen Markt kümmern: Arndt Brockmann (39), früher Deutschland-Chef des spanischen Textilkonzerns Inditex (Zara, Massimo Dutti), wird künftig gut 40 Prozent des Esprit-Umsatzes verantworten.
Darüber hinaus plant Vorstandschef Martínez, die Lieferkette erheblich zu straffen. Der neue Einkaufsvorstand Juan Chaparro, ebenfalls ein ehemaliger Inditex-Mann, soll künftig enger mit den Produzenten kooperieren.
Mit den Veränderungen hofft Esprit endlich aus der Krise zu kommen. Der Modekonzern leidet unter erheblichem Erlösschwund. Selbst in Wachstumsmärkten wie China gehen die Umsätze zurück. Für das Geschäftsjahr 2012/13, das am 30. Juni endet, wird der Konzern wohl einen Verlust ausweisen müssen.
Autor: Simon Hage
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