DER SPIEGEL

Ernst Ulrich von Weizsäcker zum Millenniums-Gipfel

"Uno muss Kapital die Stirn bieten"
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Ulrich von Weizsäcker verspricht sich vom in der nächsten Woche stattfindenden Millenniums-Gipfel eine Stärkung der Vereinten Nationen. "Die Uno wird endlich aufgewertet. Die drängenden globalen Fragen können nur mit einer starken Uno angepackt werden", sagte von Weizsäcker, der auch Leiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie ist, zu SPIEGEL ONLINE. Kritik an dem Großereignis kann er nicht nachvollziehen: "Das Ereignis zu verhöhnen ist leicht. Das tun die, die eine schwache Uno wollen und naiv glauben, wir könnten auch ohne sie leben."

Die bis zum Jahre 2015 angestrebte Halbierung der Armut sei "ein hehres Ziel. Es steht im Kontrast zum Turbokapitalismus, der die Reichen reicher und die Armen ärmer macht. Nur wenn Staaten und Uno dem Kapital die Stirn bieten und die Armutsbekämpfung zum erstrangigen politischen Ziel machen, ist es durchsetzbar." Wichtigste Aufgaben, die die Politiker der Welt in Angriff nehmen müssten, sind nach Meinung von Weizsäckers "Frieden erhalten, die Umwelt sichern, das Elend bekämpfen, Verbrechen eindämmen". Doch dafür brauche die Politik "Muskeln". Die parlamentarische Demokratie alleine sei "zu schwach. Die Zivilgesellschaft, also wir alle, muss mitmachen. Denn die hat internationale Muskeln. Man erinnere sich an Greenpeace contra Shell." Für wichtig hält der SPD-Politiker auch "Ethik-Regeln auf den Kapitalmärkten. Zum Beispiel dürfen in Altersvorsorge-Portfolios keine Papiere von Firmen aufgenommen werden, bei welchen mit Kinderarbeit, Umweltzerstörung oder Rassendiskriminierung unseren ethischen Normen widersprechende Aktivitäten zu beobachten sind."

Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

Für Fragen steht Alwin Schröder, Telefon 040/38080-217, zur Verfügung.

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