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„Ergo hat Strafanzeige erstattet“

Munich-Re-Konzernchef Nikolaus von Bomhard kündigt harte Gangart im Konflikt mit ehemaligen Ergo-Vermittlern an / Ergo-Gruppe soll nicht verkauft werden / Interview mit Munich-Re-CEO Nikolaus von Bomhard

Nikolaus von Bomhard kündigt eine harte Gangart in der Auseinandersetzung mit
ehemaligen Vermittlern des Ergo-Konzerns an. „Ergo hat bei der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf Strafanzeige wegen versuchter Erpressung
erstattet“, sagte der Konzernchef der Munich Re, der in Personalunion als
Aufsichtsratsvorsitzender der Düsseldorfer Ergo-Gruppe fungiert, in einem
Gespräch mit dem manager magazin. Das komplette Interview, es ist von Bomhards
erstes Interview seit Aufdeckung des Ergo-Sex-Skandals, wird in der am Freitag
(22. Juli) erscheinenden Ausgabe von manager magazin veröffentlicht.

Die Versicherung Ergo streitet sich seit Längerem mit ehemaligen Vermittlern
des Ergo-Strukturvertriebs HMI um Abfindungen in dreistelliger Millionenhöhe.
Im Rahmen dieser Auseinandersetzung wurden Details über eine HMI-Party im
Budapester Gellert-Bad gezielt an die Öffentlichkeit gebracht. Im gleichen
Zusammenhang wurden Vorwürfe laut, dass die Ergo ihren Riester-Kunden im Jahr
2005 überhöhte Kosten in Rechnung gestellt hat.

Der Konzern geht nun mit der Strafanzeige gegen die mutmaßlichen Quellen der
Veröffentlichung vor. „Der Vorstandsvorsitzende einer Aktiengesellschaft kann
nicht einfach jeden Preis bezahlen, um in Ruhe gelassen zu werden“, sagte von
Bomhard weiter, „das wäre in einer solchen Auseinandersetzung auch ein völlig
falsches Signal.“

In dem Interview gab von Bomhard auch eine Garantie für den Verbleib der Ergo
innerhalb des Munich-Re-Konzerns ab. „Warum sollten wir die Ergo verkaufen?“
sagte er. „In diesem Jahr wird die Ergo überproportional zum Konzerngewinn
beitragen, weil sie eben von den Naturkatastrophen des ersten Quartals nicht
betroffen ist.“

Autor: Dietmar Palan
Telefon: 0170 3338306

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E-Mail: Stefanie_Jockers@manager-magazin.de

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