Sony-Chef Sir Howard Stringer äußert sich in einem Interview über die Folgen
der Rezession und die Restrukturierung des japanischen Unterhaltungskonzerns
In einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 19. Dezember)
äußert sich Sir Howard Stringer (66), Vorstandsvorsitzender der japanischen
Sony Corp., über den schwierigen Reform- und Restrukturierungsprozess des
Unterhaltungs- und Elektronikkonzerns. Sony, so Stringer, müsse die Probleme
bewältigen, die sich aus dem ungünstigen Wechselkurs des Yen, aus dem
Zusammenbruch der Kapitalmärkte und den Absatzproblemen im Einzelhandel
ergäben. „Wir befinden uns heute sicherlich in einer entscheidenden Phase.“
Im Oktober hatte das Tokioter Unternehmen seine Gewinnziele drastisch gekürzt.
16 000 Arbeitsplätze sollen gestrichen, die geplanten Investitionen um bis zu
einem Drittel, die Kosten um etwa eine Milliarde Euro im Jahr gekürzt werden.
„Es ist jetzt meine Aufgabe, das Unternehmen sicher durch die Rezession zu
steuern. Wir haben den Vorteil, dass wir nicht von einem oder zwei Produkten
abhängig sind.“
Die Japaner, sagte Stringer dem Hamburger Wirtschaftsmagazin, „gehen durch
diese schwierige Zeit anders als Amerikaner“. In den USA stünden die Gewinne an
erster Stelle, in Japan aber die Menschen: „Sie zu schützen ist ein zentraler
Aspekt des dortigen Lebens und Wirtschaftens.“ Er versuche, die westliche und
östliche Welt miteinander in Einklang zu bringen: „Wenn ich zu aggressiv
vorgehe, werde ich die Firma nicht mitnehmen können. Aber wenn ich nichts
verändere, wird sie ihr Ziel nicht erreichen.“ Es sei „ein Balanceakt“.
Autor: Klaus Boldt
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