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Elite-Uni in Nöten

Der International University Bremen fehlen Geld und akademisches Profil

Die International University Bremen (IUB) steht finanziell deutlich schlechter da als bislang angenommen. Darüber hinaus hat die private Elite-Hochschule im Bremer Stadtteil Grohn auch im akademischen Bereich große Probleme. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 25. August 2006).

Das Finanzguthaben der IUB beträgt nur noch 80 Millionen Euro – statt 250 Millionen, wie ursprünglich geplant. Den Sachwerten von rund 100 Millionen Euro (Gebäude, technische Einrichtungen usw.) stehen Bankverbindlichkeiten von 86 Millionen Euro gegenüber. Zur Zinslast dieser Schulden, die beim Aufbau der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Labors, dem Umbau der ehemaligen Bundeswehrkaserne zu Lehrräumen und Studentenwohnheimen aufliefen, kommen Tilgungsverpflichtungen hinzu. Auch weiterhin gibt die IUB deutlich mehr aus, als sie einnimmt – unter anderem, weil die Hochschule selbst Stipendien und Darlehen an ihre Studierenden vergibt.

Eine unabhängige »Perspektivkommission« hat die bisherige Praxis der IUB scharf kritisiert. Ihr Gutachten fordert unter anderem einen Finanz- und Businessplan zum Aufbau von Finanzmitteln, die jährlich mindestens 14 Millionen Euro Guthabenzinsen abwerfen. Andernfalls, so die Kommission, habe die IUB »derzeit nicht die Möglichkeit, aus eigener Kraft zu einer international sichtbaren Forschungsuniversität zu werden«.

Joachim Treusch, Präsident der IUB, äußert sich zu den Vorwürfen im manager magazin: »Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, dann muss man den Kopf besonders hoch halten.«

Autor: Michael Kröher
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