Deutschland steht am Beginn der größten Einwanderungswelle seit Jahrzehnten. 2012 dürfte die Zahl der Einwohner um 389 000 Bürger zunehmen. In den Jahren bis 2017 werden insgesamt 2,2 Millionen Menschen zusätzlich nach Deutschland kommen. Das geht aus einer Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts Kiel Economics hervor, über die das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 14. Dezember) berichtet. Ihren Höhepunkt erreicht die Immigrationswelle den Berechnungen zufolge im Jahr 2014: Dann sollen 506 000 mehr Menschen ein- als auswandern.
Die hohe Zuwanderungsdynamik ist vor allem eine Folge der prekären Lage auf den Arbeitsmärkten in südeuropäischen Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal. Zwar rechnen die Kieler Wirtschaftsforscher mit einer Stabilisierung der südeuropäischen Volkswirtschaften. Aber das weiterhin schwache Wachstum wird in den kommenden fünf Jahren nicht ausreichen, die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken. In Deutschland hingegen herrscht in vielen Regionen und Branchen Arbeitskräfteknappheit, sodass Zuwanderer der Wirtschaft hochwillkommen sind.
Die neue Migrationsdynamik stellt eine fundamentale Trendwende für die Bundesrepublik dar. Im vergangenen Jahrzehnt war Deutschland immer mehr zu einem Auswanderungsland mit schrumpfender Bevölkerung geworden.
Autor: Dr. Henrik Müller
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