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Einstieg von Finanzinvestoren bei Scout24 immer wahrscheinlicher

Telekom verlangt zwei Milliarden Euro für Portal. Medien-Häuser springen ab.

Bei dem zum Verkauf stehenden Web-Portal Scout24 der Deutschen Telekom wird ein Einstieg von Finanzinvestoren immer wahrscheinlicher, seit sich Brancheninteressenten wie Bertelsmann und Springer aus dem Verkaufsprozess weitgehend zurückgezogen haben. Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. April).

Die Telekom hatte im Dezember erklärt, einen Verkauf ihres Geschäfts mit Immobilienvermittlungen (ImmobilienScout24), Autohandel (AutoScout24) oder Jobbörsen (JobScout24) zu erwägen. Seither ist die Zahl der Interessenten aus der Medien- wie Finanzinvestorenbranche, die in Bonn anklopften, groß. Bertelsmann-Chef Thomas Rabe verhandelte persönlich mit Telekom-CEO René Obermann, schreibt das manager magazin. Doch Rabe habe die Verhandlungen jüngst abgebrochen.

Grund sind die Preisvorstellungen der Telekom: Rund zwei Milliarden Euro verlangt Telekom-Finanzchef Timotheus Höttges für das Geschäft, das laut Schätzungen zuletzt 350 Millionen Euro umsetzte, bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 80 Millionen. Der Kaufpreis entspräche damit dem 25-Fachen des Jahresgewinns. Ein Aufschlag, den Bertelsmann, Springer & Co. nicht bezahlen wollen.

Damit wird ein Teilverkauf an einen Finanzinvestor immer wahrscheinlicher. Das Szenario hat in Bonn Fürsprecher: Dort könne man sich gut einen Partner vorstellen, der 25 Prozent der Anteile übernähme, schreibt das manager magazin weiter. Der Bonner Konzern erwäge zudem, die Scout-Gruppe zuerst gemeinsam mit dem neuen Minderheitseigner aufzuräumen - und die Tochter erst in einem zweiten Schritt und zu einem späteren Zeitpunkt komplett zu verkaufen. Ein Telekom-Sprecher wollte sich zu Details nicht äußern und teilte lediglich mit, der Prozess laufe noch.

Autoren: Astrid Maier, Klaus Boldt
Telefon: 040 308005-97

 

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