Ende September wäre Romy Schneider 80 Jahre alt geworden. Die neue Ausgabe von SPIEGEL BIOGRAFIE widmet sich dem Leben und Werk dieses deutschen Weltstars: „Ein Schicksal vor der Kamera - Romy Schneider“ versammelt neben den Highlights der SPIEGEL-Berichterstattung aus vier Jahrzehnten auch aktuelle Interviews, zeithistorische Rückblicke auf ihre Karriere, Tagebucheinträge und eine große Auswahl gleichermaßen intimer wie entblößender Fotografien.
Als besonderes Fundstück präsentiert SPIEGEL BIOGRAFIE ein bisher unveröffentlichtes SPIEGEL-Gespräch mit Romy Schneider aus dem Jahr 1959. Der spätere Diplomat und Politiker Günter Gaus befragte zusammen mit einem Kollegen das damals 20-jährige „Fräulein Schneider“ über die Nachteile des Starruhms und ihr Verhältnis zur Schauspielerei. Per QR-Code lässt sich auch ein Zusammenschnitt dieses amüsanten Zeitzeugnisses anhören.
Schlagartig berühmt wurde Schneider mit der Rolle der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi (1955). Als unschuldige, kindlich junge und bezaubernd schöne Filmheldin verkörperte sie das Ideal einer heilen, glücklichen Welt für das Publikum im zerstörten und gedemütigten Nachkriegsdeutschland – bis die Schauspielerin wenige Jahre später die Flucht ergriff und in Frankreich ein freies, wildes Leben begann.
Unter der Regie von internationalen Filmkünstlern wie Claude Sautet, Luchino Visconti und Orson Welles avancierte Romy Schneider zur Diva des internationalen Kinos der 60er und 70er Jahre, spielte in Klassikern wie „Das Mädchen und der Kommissar“, „Die Dinge des Lebens“ und „César und Rosalie“ mit. Mit ihren Männern, allen voran dem französischen Macho Alain Delon, fand Schneider kein dauerhaftes Glück. Jahrelang missbrauchte sie Alkohol und Tabletten; sie starb im Juli 1982, nur zehn Monate nach dem tödlichen Unfall ihres vierzehnjährigen Sohns.
Der Romy-Schneider-Biograf Michael Jürgs erinnert sich in SPIEGEL BIOGRAFIE an sein letztes, legendäres Interview mit dem kettenrauchenden Star aus dem Jahr 1981: „Erwartet hatte ich eine etwas verspielte Österreicherin, eine auf Männer fixierte Frau, eine Diva“, sagt der langjährige Journalist. „Entgegen kam mir eine von gescheiterten Beziehungen verzweifelte Frau, die nicht wusste, wie sie weiterleben sollte.“
Die Begegnung zwischen Schneider, Jürgs und dem Fotografen Robert Lebeck war gerade Thema des preisgekrönten Dokudramas „3 Tage in Quiberon“. Die Regisseurin dieses Films, Emily Atef, gibt im SPIEGEL-BIOGRAFIE-Interview ebenfalls ihrer Bewunderung für Romy Schneider Ausdruck: „Sie hatte die Gabe, sich hundertprozentig zu geben, was vielleicht auch ihr Verhängnis war.“ Auch als Frau von heute, so Atef, könne man sich „immer noch sehr gut mit ihr identifizieren“.
SPIEGEL Biografie „Ein Schicksal vor der Kamera - Romy Schneider“ erscheint am 28. August zum Copypreis von 7,90 Euro.
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