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Ehemaliger Reemtsma-Chef im Visier der Schweizer Geldwäschefahnder

Manfred Häussler: „Rechtmäßig erworbenes Vermögen“

Der ehemalige Chef des Zigarettenherstellers Reemtsma, Manfred Häussler (57), ist ins Visier der Schweizer Geldwäschefahnder geraten. Das berichtetet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. Juli 2003). Gegen Häussler, der Anfang Juli aus dem Vorstand der Reemtsma-Muttergesellschaft Imperial Tobacco zurückgetreten ist, und sechs weitere Reemtsma-Manager wird seit Anfang des Jahres wegen des Verdachts auf Zigarettenschmuggel und Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt.

Wie manager magazin berichtet, war am 15. Januar 2003, nur einen Tag nach einer groß angelegten Durchsuchungsaktion in der Hamburger Reemtsma-Zentrale, ein Betrag von 1,7 Millionen Euro bei der Zürcher Filiale der englischen Privatbank Coutts & Co. eingegangen. Auftraggeber der Überweisung, die von der Hamburger Berenberg Bank ausgeführt wurde, war Häussler. Die Zürcher Bankiers, von Berichten über die Razzia bei Reemtsma alarmiert, benachrichtigten die Schweizer Geldwäschebehörde, die das Guthaben beschlagnahmte und ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen Häussler einleitete. Wie manager magazin schreibt, klagte der Manager beim Schweizer Bundesgericht vergeblich auf Freigabe des Betrages.

Nach Angaben Häusslers handelt es sich bei dem Geld um „rechtmäßig erworbenes Vermögen“, das er im Zuge seiner Versetzung nach England transferiert habe. Alles sei „legitim und transparent“ gewesen, von Geldwäsche könne keine Rede sein. Den Verdacht der Schweizer Ermittler, der Manager habe sein Geld „unter dem Druck der gegen ihn erhobenen Vorwürfe in der Schweiz in Sicherheit bringen“ wollen, kontert sein Anwalt mit dem Hinweis, Häussler habe der Hamburger Bank den Überweisungsauftrag bereits Mitte Dezember 2002 gegeben. In diesem Fall bleibe es jedoch rätselhaft, schreibt manager magazin, warum das Geld erst fast einen Monat später in Zürich einging.

Ergänzend teilt manager magazin mit, dass das Landgericht Stade am 2. Juli 2003 einen Arrest über rund eine Million Euro aus Häusslers Vermögen aufgehoben hat. Den Arrest hatte das Amtsgericht Stade im März 2003 zur Sicherung eines angeblichen Steueranspruchs gegen Häussler verhängt.

Autor: Jörg Schmitt
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