Der Ende 2001 ausgeschiedene Vorstandschef des Versicherungskonzerns Gerling, Jürgen Zech, muss einen Teil seiner Abfindung in Höhe von zwei Millionen Euro zurückzahlen. Das berichtet das manager magazin in seiner am Freitag erscheinenden Juni-Ausgabe. Großaktionär Rolf Gerling forderte die Hälfte des Betrags zurück, nachdem er von den desaströsen Geschäftszahlen für 2001 erfahren hatte. Vor allem im USA-Geschäft waren Milliardenverluste entstanden. Der ehemalige Rückversicherungs-Vorstand Norbert Strohschen musste auf seine gesamte Abfindung verzichten, sein erst im vergangenen Jahr erneuerter Fünf-Jahres-Vertrag war annulliert worden. Die verbliebenen Gerling-Vorstandsmitglieder sollen ihre für 2001 bereits ausgezahlte Tantieme erstatten.
Unterdessen bemühen sich nach Informationen von manager magazin einige Finanzchefs aus der deutschen Industrie darum, einen inländischen Käufer für das 34,5-Prozent-Paket zu finden, das die Deutsche Bank an Gerling besitzt. Die Bank will die Aktien loswerden, zwei US-Konsortien stehen als Käufer bereit. Die deutsche Wirtschaft befürchtet, dass Gerling zerschlagen werden könnte und dass es dann im Industrieversicherungsgeschäft keinen Konkurrenten zur übermächtigen Allianz mehr gäbe. Bislang, so manager magazin weiter, habe sich die Industrie jedoch nicht auf eine Auffanglösung einigen können.
Autor: Arno Balzer, Dietmar Palan
Telefon: 040/308005-54, 040/308005-47
manager magazin
Kommunikation
Eva Wienke
Telefon: 040/3007-2320
Telefax: 040/3007-2959
E-Mail: Eva_Wienke@spiegel.de