manager magazin

DZ Bank droht Klagewelle

Anleger geschlossener Immobilienfonds fordern Schadensersatz / Zweifelhafte
Verwendung von Fondsgeldern

Auf die DZ Bank rollt eine Welle von Schadensersatzklagen zu. Mehrere hundert
Anleger, die sich in den 90er Jahren an geschlossenen Immobilienfonds der zum
genossenschaftlichen DZ-Verbund gehörenden DG Anlage beteiligt hatten, haben
bereits Klage eingereicht oder erwägen den Gang vor Gericht. Das berichtet das
manager magazin in seiner am kommenden Freitag (25. Mai 2007) erscheinenden
Ausgabe.

Insgesamt zwölf DG-Fonds, in die Anleger mehr als 500 Millionen Euro eingezahlt
hatten, gerieten wegen fallender Mieten und steigenden Leerstands in
Finanznöte. Den Fondszeichnern drohen hohe Verluste. Viele von ihnen fordern
nun ihr Geld zurück. Zentraler Vorwurf: In den Verkaufsprospekten hätten
entscheidende Informationen über die Verwendung des Kapitals gefehlt.

So sei, argumentieren Anleger-Anwälte, bei allen Fonds nicht korrekt darüber
aufgeklärt worden, an wen wie viel Provision für den Verkauf der Fondsanteile
aus fondseigenen Mitteln gezahlt wurde. Dass solche, auch Kick-Backs genannten,
Vergütungen an die Volks- und Raiffeisenbanken flossen, glaubt der
Kapitalanlagerechtler Andreas Tilp aus Kirchentellinsfurt mit einem internen
Schreiben der zum genossenschaftlichen Verbund gehörenden Geno-Vermögens-
Anlage, das manager magazin vorliegt, beweisen zu können. In dem Dokument ist
unter anderem auch die Praxis der Provisionszahlungen für geschlossene
Immobilienfonds erläutert. Die DZ Bank will sich zu den Vorwürfen im Detail
nicht äußern, sagt aber, die Prospekte seien korrekt, und weist die
Anschuldigungen zurück.

Autor: Jonas Hetzer
Telefon: 040/308005-74

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Eva Wienke
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