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»Die Hälfte der Professoren ist untätig«

Zwei Buchautoren greifen im Interview mit manager magazin eine deutsche Institution an: die Hochschulprofessoren

Jeder zweite deutsche Hochschulprofessor arbeitet weniger als 20 Wochenstunden, jeder Zwanzigste ist so faul, dass er nach dem Gesetz entlassen werden müsste. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren Uwe Kamenz und Martin Wehrle in ihrem Buch »Professor Untat« . In der neuesten Ausgabe des manager magazins (Erscheinungstermin: 23. Februar 2007) erklären die Buchautoren in einem exklusiven Vorabinterview, was faul ist hinter den Hochschulkulissen, so der Untertitel.

Überraschend engagiert zeigen sich die Professoren nach den Recherchen der Buchautoren allerdings, wenn es um üppig bezahlte Nebenjobs geht. Offiziell geben nur 16 Prozent der Hochschullehrer einen Nebenjob an. Wir glauben, dass die Zahl mindestens dreimal so hoch ist, so Kamenz.

Getarnt als Headhunter, boten Kamenz und Wehrle per Zeitungsannonce einen lukrativen Nebenjob an, für den jedoch zwei bis drei Tage pro Woche investiert werden müssten. Sie bekamen rund 40 Bewerbungen von Professoren. Fast alle betonten, zwei Tage seien während des Semesters kein Problem, so Wehrle, und in den Semesterferien, wo sie ja eigentlich forschen sollten, stünden sie gar voll zur Verfügung.

Zudem zeigten sich die professoralen Bewerber finanziell äußerst selbstbewusst und verlangten Tagessätze von bis zu 2000 Euro. Wie viel an Verdienst zusätzlich zum Professorengehalt drin ist, zeigt das Beispiel eines Berliner Radiologen, der auf ein Zubrot von mehr als 2,5 Millionen Euro kam.

Das Buch: »Professor Untat. Was faul ist hinter den Hochschulkulissen«, Econ, 280 Seiten, 18 Euro. Erscheint am 1. März.

Ansprechpartner: Klaus Werle
Telefon: 040/308005-75

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E-Mail: Ute_Miszewski@manager-magazin.de

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