150 000 Jobverluste
Die deutsche Wirtschaft leidet unter den rasant gestiegenen Rohstoffpreisen.
Die jahrelangen Preiserhöhungen hätten in Deuschland bislang rund 150 000
Arbeitsplätze gekostet, so der Vorsitzende der BDI-Arbeitsgruppe Rohstoffe, der
Metallunternehmer Ulrich Grillo, gegenüber dem manager magazin. Einzelne
Metallrohstoffe wie Eisenerz, Aluminium, Kupfer, Rhodium oder Zink hätten sich
seit 2003 drastisch verteuert, zum Teil um bis zu 2000 Prozent.
Investitionsprojekte rechneten sich deshalb nicht mehr, würden verzögert oder
gestrichen, schreibt das in Hamburg erscheinende manager magazin
(Erscheinungstag: 28. März 2008).
Laut manager magazin reifen im BDI Pläne für einen Rohstofffonds, in den
Mitgliedsfirmen einzahlen sollen. Anschließend würde sich der Fonds an
Minenprojekten beteiligen und so die Versorgung mit Rohstoffen abzusichern
versuchen. Der Düsseldorfer Stahlkonzern ThyssenKrupp überlege, gemeinsam mit
Wettbewerbern Gruben zu erschließen. Dazu müssten drei bis vier Partner je eine
Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Mit Beginn des neuen Erzwirtschaftsjahres
im April haben die Minenkonzerne die Erzpreise noch einmal im Schnitt um 65
Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, nachdem sie in den letzten Jahren schon
deutlich gestiegen waren.
Wettbewerbsverzerrungen und Handelshemmnisse auf den Rohstoffmärkten, schreibt
manager magazin, würden die deutschen Unternehmen massiv behindern. Hohe
Exportsteuern etwa verhinderten in vielen Staaten, dass knappe Rohstoffe
ausgeführt würden. Gleichzeitig würden Importerleichterungen Rohstoffe aus
anderen Ländern anlocken. Der BDI habe eine schwarze Liste von mehr als 400
Wettbewerbsverstößen zusammengestellt und an das Bundeswirtschaftsministerium
weitergeleitet. Der Industrieverband hoffe nun, dass die EU-Kommission im
Herbst eine neue Initiative zur Rohstoffsicherheit startet. „Zu einem fairen
Umgang miteinander gehört, dass man dem anderen nicht das Fell über die Ohren
zieht“, sagte ThyssenKruppVorstand Ulrich Middelmann dem manager magazin.
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Hamburg, 27. März 2008
manager magazin
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