Dax-Unternehmen liegen vorn / Französischer Kosmetikkonzern L’Oréal liefert besten Report aus dem europäischen Ausland ab / Erstmals auch Umfang der Berichte bewertet
Zum zehnten Mal hat manager magazin die Geschäftsberichte der wichtigsten börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland und Europa untersucht. Rund 200 Reports aus dem Dax, M-Dax, S-Dax, Tec-Dax und dem europäischen Börsensegment Stoxx 50 wurden geprüft. Der mm-Wettbewerb ist der umfassendste Vergleich von Geschäftsberichten in Deutschland und einer der größten in Europa.
Mit dem Münchener-Rück-Konzern hat wieder ein Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex den besten Jahresreport erstellt. Die Versicherungsgruppe erhielt am 1. September im Rahmen eines Festaktes in Frankfurt die Plastik „Der Rufer“, gestaltet von Vadim Sidur, vor allem für die sehr gute Aussagekraft und Transparenz des Geschäftsberichts. Der Münchener-Rück-Report, der auch durch eine prägnante Sprache besticht, erreicht mit 77,38 Punkten (Höchstzahl: 100 Punkte) Platz eins unter allen bewerteten Berichten.
Insgesamt acht der zehn besten Geschäftsberichte stammen von Dax-Unternehmen. Zweiter im Gesamtranking ist der Konsumgüterhersteller Henkel, gefolgt vom Chemiekonzern BASF. Der beste M-Dax-Bericht kommt vom Kosmetikkonzern Beiersdorf. Im Börsensegment S-Dax siegt die Zeitarbeitsfirma DIS, im Tec-Dax der Technologiekonzern Jenoptik. Unter den ausländischen Unternehmen aus dem Stoxx 50 macht der französische Kosmetikhersteller L’Oréal das Rennen.
Die Berichte der Siegerfirmen zeichnen sich durch ein hohes Maß an inhaltlicher Qualität aus. Allerdings bleiben selbst bei den Gewinnern des mm-Wettbewerbs Defizite. Noch immer ähneln viele Jahresreports eher einer Imagebroschüre als einem Instrument der Finanzkommunikation. „Unser Wettbewerb soll die Firmen anspornen, ihren Aktionären ein authentisches und verständliches Bild des Unternehmens zu vermitteln, statt mit vielen Worten und schönen Bildern die wahre Situation zu verschleiern“, sagt Arno Balzer, Chefredakteur des manager magazins, „deshalb haben wir in diesem Jahr erstmals auch den Umfang der Berichte berücksichtigt. Unternehmen, denen es gelingt, einen guten Report auf vergleichsweise wenigen Seiten vorzulegen, können sich dadurch in der Bewertung erheblich verbessern.“
Die Geschäftsberichte werden in den Kategorien Inhalt, Finanzkommunikation, Optik und Sprache bewertet. Die wissenschaftliche Leitung des Wettbewerbs lag, wie bereits in den Vorjahren, bei Professor Jörg Baetge vom Institut für Revisionswesen an der Universität Münster, der für die Kategorie Inhalt verantwortlich zeichnet. Die Bewertung der Finanzkommunikation – Aussagekraft, Transparenz und Wahrhaftigkeit der Berichte – übernahmen die Professoren Eberhard Scheffler und Carl-Christian Freidank von der Universität Hamburg. Die optische Gestaltung und die sprachliche Qualität der Berichte beurteilten Gisela Grosse, Professorin für Corporate Design an der Fachhochschule Münster, und Professor Rudi Keller vom Germanistischen Seminar der Universität Düsseldorf.
Die drei besten Berichte aus jedem Börsensegment wurden zusätzlich von einer Jury aus erfahrenen Finanzmarktexperten auf ihre Prägnanz und Verständlichkeit hin geprüft. Mitglieder der manager-magazin-Jury sind Elisabeth Weisenhorn (Weisenhorn & Partner), Arno Balzer (manager magazin), Klaus Rainer Kirchhoff (Kirchhoff Consult), Christian Strenger (DWS) und Xaver Zimmerer (Interfinanz).
Autor: Ulric Papendick
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