"SPD sollte nicht Selbstmord aus Angst vor dem Tod begehen" / Gewerkschaften verträten derzeit Minderheitenposition / Gegenentwurf zu Neoliberalismus angekündigt / "Zur Not gehen wir auf die Straße"
DGB-Chef Michael Sommer hat die Bundesregierung davor gewarnt, sich auf ihrem Reformkurs zu sehr der CDU anzunähern. "Die SPD sollte nicht Selbstmord aus Angst vor dem Tod begehen", sagte Sommer im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Rot-Grün werde nur mit Hilfe einer eigenständigen und konsequenten Politik aus der Krise herauskommen und nicht durch das Kopieren von CDU oder FDP.
Als dringendste Maßnahme für Sozialreformen bezeichnete Sommer die Schaffung von Ausbildungsplätzen für Jugendliche. "Wenn hier nicht sofort gehandelt wird, kommt in diesem Jahr noch eine Ausbildungskatastrophe auf uns zu."
Für den Fall, dass Sozialabbau zum Programm erhoben würde, kündigte Sommer entschiedenen Widerstand an. "Wenn es gegen die Interessen der Arbeitnehmer geht, werden wir zur Not auch auf die Straße gehen - egal wer regiert", sagte Sommer. Derzeit seien allerdings keine konkreten Maßnahmen geplant.
Sommer räumte ein, dass die Gewerkschaften zurzeit die Position einer Minderheit vertreten würden. In der öffentlichen Meinung seien die Arbeitnehmervertretungen nicht im Mainstream. Das hindere ihn aber nicht daran, seine Position weiterhin zu vertreten. "Es kann nicht sein, dass, wer für die Erhaltung und die Reform des Solidarsystems eintritt, als Betonkopf bezeichnet wird und diejenigen, die den Sozialstaat ins 19. Jahrhundert zurückführen wollen, plötzlich die Helden der Nation sind."
Die scharfen Töne seines Kollegen, des Ver.di-Chefs Frank Bsirske, sieht Sommer dabei nicht als Problem an. "Wir werden mit sehr konkreten Vorschlägen den Gegenentwurf zum Neoliberalismus anbieten."
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