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Deutscher Börse droht Schadensersatzklage aus den USA

Luxemburger Börsentochter Clearstream soll Gelder aus dem Iran verwaltet haben / Interne Untersuchung durch die Wirtschaftsprüfer von Deloitte

Der Deutschen Börse droht eine Schadensersatzklage in den USA, deren
potenzielle Höhe von Unternehmensinsidern auf 250 Millionen Dollar beziffert
wird. Darüber berichtet manager magazin in seiner am Freitag (18. März)
erscheinenden Ausgabe.

Die Klage ist Spätfolge des Anschlags auf das Hauptquartier der US-Marines im
Jahr 1983 in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Seit ein Bundesgericht in
Washington den Iran im Jahr 2007 im Zusammenhang mit diesem Terrorakt zu
Schadensersatzzahlungen in Höhe von 2,65 Milliarden Dollar verurteilt hat,
versuchen die Anwälte der Angehörigen der Opfer weltweit iranisches Vermögen
beschlagnahmen zu lassen. Bei Clearstream, der Luxemburger Tochter der
Deutschen Börse, sind die Anwälte offenbar fündig geworden. Nun geht es darum,
ob Clearstream wusste, dass es sich bei den fraglichen Geldern um iranisches
Geld gehandelt hat, und ob entsprechende Anfragen aus den USA korrekt
beantwortet wurden.

In einer internen Untersuchung sollen die Wirtschaftsprüfer von Deloitte der
Deutschen Börse nun gerichtsfeste Belege für ihr korrektes Verhalten liefern.
Dazu wurden unter anderem auch die E-Mail-Accounts von rund 40 Mitarbeitern
überprüft. Insgesamt beliefen sich die Kosten der Untersuchung bislang auf rund
zehn Millionen Euro.

Das Unternehmen, das Mitte Februar seine Fusionsabsichten mit der New York
Stock Exchange bekannt gegeben hatte, will zu dem laufenden juristischen
Verfahren keine Stellung nehmen.

Autor: Dietmar Palan
Telefon: 0170 3338306

Hamburg, 17. März 2011

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