Deutsche Unternehmen stehen finanziell deutlich solider da als ihre
Konkurrenten in den anderen großen westlichen Ländern. Dies geht aus einer
neuen Studie des McKinsey Global Institute hervor, über die das manager magazin
in seiner neuesten Ausgabe (erscheint am 20. Januar) vorab berichtet. Während in
den anderen Volkswirtschaften Europas und Nordamerikas die Verschuldung des
Unternehmenssektors seit dem Jahr 2000 stark gestiegen ist, sank sie in
Deutschland leicht. Hierzulande betragen die Verbindlichkeiten der Firmen rund
50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Vergleichswerte für die USA liegen
bei 70 Prozent, für Frankreich und Großbritannien sogar bei 110 Prozent.
Am schwierigsten ist der Studie zufolge die Lage in Spanien. Dort sind die
Unternehmen fast dreimal so hoch verschuldet wie in Deutschland, was die
dortige Investitionstätigkeit und die wirtschaftliche Gesundung massiv
behindert.
Die Gesamtverschuldung von Staat, Bürgern und privater Wirtschaft
zusammengenommen ist in den meisten Ländern so hoch wie nie zuvor in der
Geschichte. Trotzdem steigen die Schulden der McKinsey-Berechnungen zufolge
noch weiter. Besonders dramatisch ist die Lage in Japan und Großbritannien, die
mit dem Fünffachen ihrer Wirtschaftsleistung in der Kreide stehen. Einen
massiven Anstieg hat auch Frankreich seit Beginn der Krise 2008 verzeichnet.
„Der Prozess des Schuldenabbaus ist lang und schmerzvoll“, heißt es in dem
Report. Fortschritte seien bislang nur in den USA, Australien und Südkorea zu
verzeichnen. In Deutschland sei der Verschuldungsstand immerhin stabil.
Autor: Henrik Müller
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