Merrill Lynch und UBS sondieren
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, drängt bei der Suche nach einem strategischen Partner für T-Systems auf eine rasche Lösung. Neben der Schweizer Großbank UBS hat der Konzernchef nun auch die Investmentbanker von Merrill Lynch beauftragt, den Markt nach einem Partner für die Geschäftskundensparte der Telekom zu sondieren, meldet das manager magazin in seiner nächsten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. April 2007).
Die Geschäfte bei T-Systems entwickeln sich negativ, seit Obermann im März den größeren Teil von T-Systems öffentlich zur Disposition gestellt hat. In der Frankfurter Dependance herrsche der »bloße Fatalismus«, sagt ein hochrangiger Telekom-Manager. »Wie gelähmt« habe die Organisation mit ihren 55700 Mitarbeitern reagiert. Auch die potenzielle Kundschaft hält sich zurück. Nur einen einzigen Großauftrag, vom spanischen Versicherungskonzern Mapfre, habe T-Systems seither gewonnen, berichtet eine T-Systems-Führungskraft. Selbst langjährige, loyale Kunden würden mit Vertragsverlängerungen warten, bis klar sei, »wohin die Reise geht«.
Momentan besteht T-Systems aus zwei Teilen, der Einheit Enterprise Services, die sich um 60 international tätige Großkunden kümmert und zwei Drittel der T-Systems-Gesamterlöse über 12,6 Milliarden Euro erzielt; und aus der Sparte Business Services, die vorwiegend Kunden aus dem Mittelstand betreut.
Während das Mittelstandsgeschäft einem internen Schriftwechsel zwischen Führungskräften zufolge »weder verkauft noch zerschlagen« werden soll, traut Obermann der Enterprise-Einheit aufgrund fehlender Größe und schwacher Margen keine eigenständige Zukunft zu. Die Telekom will das Geschäft deshalb in ein neues Unternehmen einbringen, in dem sie sich unter Umständen auch mit einer Rolle als Minderheitsgesellschafter abfinden würde.
Autor: Peter Brors
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