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Deutsche Börse buhlt um Staat als Ankeraktionär

Land Hessen und bundeseigene Förderbank KfW Wunschkandidaten von Konzernchef Francioni / Schutzmaßnahme gegen aggressive Investoren / Bis zu 10 Prozent Staatsbeteiligung möglich / Bemühungen in der Sondierungsphase

Reto Francioni (54), Chef der Deutschen Börse, wirbt um staatliche
Ankeraktionäre. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe
(Erscheinungstermin: 25. September) unter Berufung auf Frankfurter
Finanzkreise. Wie es in dem Bericht heißt, hat es in dieser Angelegenheit
bereits erste Gespräche mit der hessischen Staatskanzlei und der Staatsbank
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gegeben.

Francioni sucht vor allem Schutz vor aggressiven angloamerikanischen
Investoren, die sich ähnlich wie die Hedgefonds Atticus und TCI Ende 2004 in
großem Stil bei der Börse einkaufen könnten. Wie aus Finanzkreisen weiter zu
erfahren war, wäre die Deutsche Börse daran interessiert, dass das Land Hessen
und die KfW jeweils 5 Prozent des Kapitals übernehmen. Dies würde bei der
derzeitigen Börsenkapitalisierung Investitionen von je 570 Millionen Euro
bedeuten. Das Unternehmen wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben.

Francioni hatte mit der Suche nach einem Ankerinvestor im Sommer vergangenen
Jahres begonnen. Dabei wurden Staatsfonds aus China, Singapur und der
arabischen Welt angesprochen. Die Suche nach einem stabilen Investorenkreis
geriet aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, nachdem Atticus und TCI, die unter
anderem die Abspaltung und den Verkauf des Frankfurter Aktienhandels gefordert
hatten, ihre Anteile im Frühjahr verkauft hatten.

Autor: Dietmar Palan
Telefon: 040 / 308005-47

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