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Deutsche-Bank-Chef Ackermann kassiert Spitzengehalt trotz mäßiger Leistung

mm-Studie zeigt Missverhältnis zwischen Vorstandsbezahlung und Firmenerfolg / Schweizer Konzernchefs waren vergangenes Jahr die Topverdiener in Europa / Aktionäre fordern detaillierte Veröffentlichung der Gehaltspakete

Das stattliche Gehalt von 10,1 Millionen Euro, das Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vergangenes Jahr kassiert hat, war im Hinblick auf seine Leistung eindeutig zu hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Hamburger manager magazins, die die Gehaltspakete deutscher und europäischer Topmanager mit dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer Unternehmen vergleicht (manager magazin 7/2005, Erscheinungstermin: 24. Juni 2005).

In einem Vergleich der Vorstandschefs der 30 deutschen Dax-Konzerne landet Ackermann auf Rang 26. Sowohl die Eigenkapitalrendite seines Unternehmens als auch die Kursentwicklung der Deutsche-Bank-Aktie waren demnach vergangenes Jahr unterdurchschnittlich. Dennoch bezog Ackermann das mit Abstand höchste Gehalt.

Auf europäischer Ebene schnitt der Deutsche-Bank-Lenker sogar noch schlechter ab. In einem Ranking der 50 größten börsennotierten Konzerne Europas rangiert Ackermann auf dem vorletzten Platz der Firmenlenker. Auch Allianz-Lenker Michael Diekmann und DaimlerChrysler-Vormann Jürgen Schrempp kassierten der mm-Studie zufolge vergangenes Jahr im Hinblick auf die Resultate ihrer Unternehmen überhöhte Gehälter.

Die stattlichsten Bezüge strichen 2004, wie auch im Vorjahr, Manager aus der Schweiz ein. Auf dem ersten Platz der Topverdiener rangiert Peter Wuffli, Vorstandschef des Finanzriesen UBS, mit einem Verdienst von 18,5 Millionen Euro. Platz zwei belegt Oswald Grübel, Vormann der Credit Suisse, mit 14,2 Millionen Euro, gefolgt von Novartis-Lenker Daniel Vasella mit 13,5 Millionen Euro. Allerdings konnten die Schweizer Konzernchefs auch deutlich bessere Firmenergebnisse vorweisen. Unter den zehn bestbezahlten Managern Europas fand sich vergangenes Jahr außer Ackermann (Rang 6 der Topverdiener) noch ein weiterer Deutscher: Gerhard Bruckermann, Chef der im irischen Dublin ansässigen Depfa Bank, landet mit 7,4 Millionen Euro auf Platz 8.

Die hohen Vorstandsgehälter stoßen bei den meisten Aktionären auf eindeutige Ablehnung. Einer Emnid-Umfrage im Auftrag des manager magazins zufolge sind mehr als die Hälfte der deutschen Privatanleger der Ansicht, das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur Veröffentlichung der Managergehälter greife zu kurz. Die Firmenlenker sollten nach Meinung der Befragten zusätzlich verpflichtet werden, umfassend über die Struktur ihrer Bezahlung zu berichten, etwa die Bedingungen ihrer Optionspakete oder die Höhe späterer Pensionen zu veröffentlichen.

Autor: Ulric Papendick
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