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Deutsche Bank: Breuers Verzicht auf Aufsichtsratsvorsitz war nicht freiwillig

Rolf E. Breuer hat offensichtlich nicht freiwillig auf den Posten des Oberaufsehers bei der Deutschen Bank verzichtet. Wie manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 28. April 2006) berichtet, haben Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Vorsitzenden Breuer massiv zum Rücktritt gedrängt.

Auslöser war eine juristische Expertise, die der Aufsichtsrat zu möglichen Auswirkungen und Haftungsrisiken des Falles Kirch in Auftrag gegeben hatte. Die Aufseher hätten notfalls als Organ, aber auch einzeln gegen Breuer vorgehen müssen. Da schien es den Räten besser, den Kollegen zum Rücktritt zu bewegen.

Die Anwälte des insolvent gewordenen Medienmoguls Leo Kirch hatten nach dem für die Bank vernichtenden BGH-Urteil im Schadensersatzstreit wissen lassen, dass sie womöglich nicht nur Breuer, sondern auch die übrigen Kontrolleure in Regress nehmen würden. Kirch hatte das Geldinstitut verklagt, weil Breuer in einem Interview eine nach Kirchs Auffassung kreditschädigende Äußerung über den Medienkonzern gemacht hatte.

Bei der Aufsichtsratssitzung am 3. Mai soll Clemens Börsig, derzeit Finanzvorstand der Bank, zum Nachfolger Breuers gewählt werden.

Autor: Dr. Arno Balzer
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