Reale Einkommenseinbußen deutscher Unternehmenskontrolleure / Im Schnitt 116 000 Euro für ein Dax-Aufsichtsratsmitglied
Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Kienbaum Human Resource & Management Consulting, die in der aktuellen Ausgabe des manager magazins (Erscheinungstermin: 28. März 2008) veröffentlicht wird.
Danach gesteht etwa ein Viertel der rund 1500 analysierten Firmen ihren Kontrolleuren nicht mehr als 5000 Euro und mehr als die Hälfte nicht mehr als 10 000 Euro pro Jahr zu. Noch deutlicher sichtbar wird die geringe Wertschätzung der Aufsichtsgremien an der Diskrepanz der langfristigen Entwicklung von Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen. Während sich die Vorstandsgehälter zwischen 1963 und 2006 um 888 Prozent erhöhten, stiegen die Tantiemen der Aufsichtsräte nur um 183 Prozent.
Inflationsbereinigt mussten Deutschlands Aufsichtsräte damit Einkommenseinbußen hinnehmen. Die Unternehmenskontrolleure verdienen der Studie zufolge im Schnitt heute weniger als vor 45 Jahren. In realen Größen gerechnet, erreichte die Aufsichtsratsvergütung 2006 gerade mal das Kaufkraftniveau von 1976.
Erst seit Anfang der 90er Jahre haben sich Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen über alle Unternehmen hinweg im Gleichschritt erhöht – was allerdings nicht für die Konzerne der Dax-Liga gilt. Bei den 30 größten deutschen Börsenfirmen wurde die Differenz eher noch größer: Zwischen 1993 und 2006 legte das Gehalt eines Dax-Vorstandsmitglieds im Mittel um 13,7 Prozent pro Jahr von 599 400 auf 3 167 700 Euro zu, während die durchschnittliche Vergütung eines Dax-Aufsichtsratsmitglieds im selben Zeitraum um knapp 10,5 Prozent pro Jahr von 31 300 auf 114 500 Euro stieg. Auch 2007 fiel der Anstieg der durchschnittlichen Pro-Kopf-Bezüge eines Dax-Aufsichtsratsmitglieds mit 1,3 Prozent auf geschätzte 116 000 Euro moderat aus.
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Hamburg, 27. März 2008
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