Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe
(erscheint am 23. September).
Gaffel-Miteigentümer Johannes Becker wirft seinem Bruder vor, einen
Millionenverlust der Brauerei für das Jahr 2009 in einen Gewinn umgemünzt zu
haben, um die Hausbanken zu täuschen. Zur Hand gegangen sein sollen Heinrich
Becker dabei zwei Prüfer von Ebner Stolz Mönning Bachem. Die Kanzlei rangiert
unter den Wirtschaftsprüfern bundesweit auf Platz acht.
Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen Gaffel-Chef Heinrich Becker wegen
des Verdachts auf Kreditbetrug und Untreue (Aktenzeichen 110 Js 582/10). Die
Wirtschaftsprüferkammer in Berlin ermittelt gegen zwei Ebner-Stolz-Prüfer wegen
des Verdachts des schuldhaften Verstoßes gegen Berufspflichten. Die Kammer kann
Geldbußen bis zu 500 000 Euro verhängen und Wirtschaftsprüfern sogar die
Zulassung entziehen.
Laut zweier Gutachten externer Prüfer, die Johannes Becker hat erstellen
lassen, erwirtschaftete die Gaffel-Brauerei 2009 einen Verlust von 4,5 bis 5,9
Millionen Euro. Die Prüfer von Ebner Stolz hatten in ihrem Jahresabschluss
jedoch einen Gewinn von knapp 500 000 Euro ausgewiesen – bei Umsatzerlösen von
44,3 Millionen Euro. Da das Unternehmen Ende 2009 bei seinen Banken Schulden in
Höhe von 19 Millionen Euro hatte, könnte ein Verlust die Zinsen für die
Brauerei deutlich erhöhen oder sogar zur Fälligstellung der Kredite führen.
„In nur drei Jahren hat mein Bruder eine florierende Firma in die tiefste Krise
ihrer 103-jährigen Geschichte geführt“, sagt Johannes Becker. Weder Heinrich
Becker noch Ebner Stolz wollten sich gegenüber dem manager magazin zu den
Vorwürfen äußern.
Autor: Christoph Neßhöver
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