mm-Interview mit Roland Berger
„Was im Fall Mannesmann passiert ist, ist Menschenjagd und Vorverurteilung“, rügt Roland Berger in einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 21. März 2003). Wenn der Fall Mannesmann zur Konsequenz hätte, dass jede weit reichende Unternehmensentscheidung Gefahr laufe, nach Jahren vor Gericht zu landen, hieße die Logik: Schickt Staatsanwälte in Vorstände und Aufsichtsräte. Aus seiner Sicht sei der Fall Mannesmann eine Luftblase, die platzen werde.
Die deutsche Wirtschaft habe insgesamt deutlich an Strahlkraft verloren, so der Chef des Münchener Beratungsunternehmens: „Weltklasse sind unsere Discounter Aldi und Lidl und im Cash & Carry Metro. Ebenso unsere Auto- und einige Maschinenbauer. Aber Deutschland hat keinen einzigen Computerhersteller mehr. Unsere Pharmaindustrie entwickelte 1975 noch 25 Prozent aller weltweit neuen Wirkstoffe, heute sind es 5 bis 7 Prozent. Und viele der einstigen Größen sind derzeit Baustellen. Das gilt zum Beispiel für die Deutsche Bank und Allianz, für die Deutsche Telekom, Bayer und ThyssenKrupp.“
Hamburg, 20. März 2003
manager magazin
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