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»Das sind doch Wildwest-Methoden«

BP-Deutschland-Chef Franke wehrt sich gegen die Angriffe auf die Mineralölbranche

Gegen die Anfeindungen von Politik und Öffentlichkeit setzt sich Uwe Franke (57), Deutschland-Chef des britischen Ölmultis BP, im Gespräch mit manager magazin (Erscheinungstermin: 23. September 2005) zur Wehr. »Es wird seit Jahrzehnten auf die Branche eingedroschen«, so Franke gegenüber mm. BP gehört unter der Marke Aral die größte Tankstellenkette in Deutschland. Zum Vorwurf des Abkassierens sagte Franke: Als Raffinerie- und Tankstellenbetreiber müsse sein Unternehmen das Rohöl auch zu den derzeit hohen Weltmarktpreisen einkaufen. In diesem Jahr würde die Deutsche BP an den Tankstellen deshalb unter dem Strich nichts verdienen: »Netto verdienen wir in diesem Jahr null.«

Vehement kritisiert der Ölmanager die Verhältnisse in Frankreich. Dort habe der Staat die Ölkonzerne gezwungen, die Preise zu senken und in umweltfreundliche Technologien zu investieren; andernfalls hätte es eine Sondersteuer auf Gewinne gegeben. »Das sind doch Wildwest-Methoden«, so Franke im Interview mit manager magazin. Die mittelständischen Tankstellenbetreiber, die »keine gewinnstarke Ölförderung« hätten, mit der sie die Margenverluste ausgleichen könnten, würden am meisten unter diesem staatlichen Diktat leiden. Franke: »Der Staat prügelt die Falschen. Wenn es ganz extrem kommt, folgt eine riesige Pleitewelle.« Auch in Deutschland sieht Franke ähnliche Tendenzen: Es bestünde die Gefahr, »dass der populistische Druck so groß wird, dass am Ende Preise entstehen, die der Mittelstand nicht mehr verkraften kann.«

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