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DaimlerChrysler: Mehr als 200 Millionen Euro Minus durch EADS-Krise

Mercedes-Vize Rainer Schmückle als Nothelfer für Chrysler

Der Automobilkonzern DaimlerChrysler erwartet durch die Krise beim Luft- und
Raumfahrtkonzern EADS ein Minus von mehr als 200 Millionen Euro. Das berichtet
das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. Oktober
2006). Daimler ist bei EADS mit 22,5 Prozent beteiligt. Das
Beteiligungsergebnis werde wegen der Probleme der EADS-Tochter Airbus 2006
vermutlich um etwa 200 Millionen Euro niedriger ausfallen als erwartet, heißt
es im Konzern. Für das erste Quartal 2007 würden weitere Belastungen erwartet.

Die EADS-Krise ist nur einer der kritischen Punkte, die der
Daimler-Aufsichtsrat auf seiner nächsten Sitzung Ende Oktober in Auburn Hills
besprechen wird. Einige Aufsichtsräte haben im Vorfeld des Treffens die
Informationspolitik von DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche in Sachen Chrysler
bemängelt. Zetsche hatte im Juli prognostiziert, der Autobauer werde im dritten
Quartal bis zu 500 Millionen Euro Verlust schreiben. Keine zwei Monate später
waren daraus 1,2 Milliarden Euro geworden. Das Präsidium des Aufsichtsrats hat
sich deshalb bereits zu einer Art Krisensitzung getroffen.

Um die Probleme der US-Tochter in den Griff zu bekommen, hat Zetsche
Mercedes-Vize Rainer Schmückle als Nothelfer in die Chrysler-Zentrale nach
Auburn Hills beordert. Schmückle führt eine hochrangig besetzte Eingreiftruppe
an. Der Sanierungsexperte hat bereits die amerikanische Daimler-Tochter
Freightliner vor dem Aus gerettet und ist maßgeblich für den Aufschwung bei
Mercedes verantwortlich. Nach dem Vorbild des Mercedes-Programms Core soll er
jetzt zusätzlich Chrysler aus den roten Zahlen holen.

Autor: Michael Freitag
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