Der designierte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche erwägt den Verkauf der
defizitären Kleinwagenmarke Smart. Zetsche sei offen für Beteiligungen „von 10
bis 100 Prozent“, heißt es in Vorstandskreisen. Er bevorzuge aber einen Verkauf
als Ganzes. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe
(Erscheinungstermin: 18. November 2005). Zetsche wird zum 1. Januar Jürgen
Schrempp als Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG ablösen. Als
Mercedes-Chef agiert er bereits seit dem 1. September. Zetsche habe in dieser
Zeit die Zusammenarbeit mit Chrysler bereits deutlich ausgebaut, heißt es im
Konzern.
Der Kleinwagen Smart ist der vielleicht größte Problemfall des Unternehmens.
2004 ist dort ein Minus von etwa 600 Millionen Euro angefallen. Smart-Chef
Ulrich Walker hat zwar angekündigt, die Marke bis 2007 aus den roten Zahlen zu
bringen. Im Konzern gilt dieser Plan vielen jedoch als unrealistisch. Daimler
sucht deshalb schon seit einiger Zeit nicht nur nach industriellen Partnern,
sondern auch nach Kaufinteressenten. Selbst die Variante, an einen
Lifestyle-Konzern zu verkaufen, wurde schon geprüft.
Die bisher eher lustlose Kooperation mit Chrysler will Zetsche mit neuem Leben
erfüllen. „Bislang waren Mercedes und Chrysler zwei getrennte Welten“, sagte
ein Stuttgarter Topmanager. „Das wird sich ändern.“ Erste Großprojekte hat
Zetsche bereits abgesegnet. So sollen Mercedes und Chrysler künftig die
gleichen Motoren nutzen. Derzeit wird bei Mercedes ein Sechs-Zylinder-Benziner
entwickelt, den auch Chrysler nutzen soll. Außerdem werden sich die beiden
Marken künftig auch gemeinsame Plattformen teilen: Das gilt zunächst für die
nächste Generation der Geländewagen Mercedes M-Klasse und Jeep Grand Cherokee.
Autor: Michael Freitag
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