Ein Zusammenschluss von Deutscher Bank und Credit Suisse Group steht trotz immer wiederkehrender Gerüchte offenbar nicht bevor. Angesprochen auf ein mögliches Bündnis zwischen Deutscher Bank und CS-Group, sagte Walter B. Kielholz, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Finanzkonzerns, im Interview mit manager magazin: „Sie könnten eine ähnliche Liste vermeintlicher Vorzüge auch für Fusionen mit etlichen anderen europäischen Instituten aufstellen. Es gibt so viele theoretische Kombinationsmöglichkeiten. Aber wenn Sie sich die kulturellen, politischen und institutionellen Risiken solcher Transaktionen anschauen, dann wird Ihnen klar, warum nichts passiert.“ Sein Haus werde sich jedenfalls auf keine Fusion einlassen, „nur weil die Vermittler sie herbeireden wollen“, so Kielholz zu manager magazin (Erscheinungstermin: 25. Juni 2004).
Aus dem Banken-Monopoly will sich die Credit Suisse Group vorerst heraushalten. „Jetzt wollen wir – abgesehen von kleineren Akquisitionen – erst einmal organisch wachsen“, kündigte Kielholz an. Noch im vergangenen Herbst hatte Co-CEO Oswald Grübel erklärt, der Konzern sei an „substanziellen Akquisitionen“ in Deutschland interessiert. Sein Chefkontrolleur betonte nun, man verfolge zwar Bewegungen im europäischen Bankensektor. „Das heißt aber nicht, dass wir hysterisch auf einen großen Deal hinarbeiten“, so Kielholz.
An eine rasche Konsolidierung im europäischen Bankensektor glaubt der Schweizer Finanzmanager ohnehin nicht. Eine Welle grenzüberschreitender Fusionen schließe er „mit voller Überzeugung“ aus. Es werde vielleicht zu einer oder zwei großen Transaktionen kommen. „Aber dass in absehbarer Zeit vier oder fünf paneuropäische Banken entstehen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen“, sagte Kielholz.
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