Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal,
die dem manager magazin (Erscheinungstermin: 18. März) exklusiv vorliegt. Die
Berater hatten dazu Compliance-Officer von 67 Unternehmen befragt, darunter
rund zwei Drittel der Dax-30-Konzerne. Untersucht wurde unter anderem, ob eine
Anlaufstelle für Mitarbeiter in Compliance-Fragen existiert, wie viele
Aufpasser es im Verhältnis zur Mitarbeiterzahl gibt, wie stark ihr Durchgriff
im Unternehmen ist, an wen die Organisation berichtet und wie sie mit Fällen
von Fehlverhalten umgeht.
Das Ergebnis: „Das Thema Compliance genießt zwar zunehmende Aufmerksamkeit.
Aber es gibt immer noch zu viele Unternehmen, die zwar seit Jahren einen
Beauftragten oder auch eine Abteilung dafür haben, aber sie nicht
weiterentwickelt und ausreichend ausgestattet haben“, sagt Günter Degitz (47),
Geschäftsführer bei Alvarez & Marsal und einer der Autoren der Studie.
So hat etwa ein Drittel der befragten Unternehmen weder ein sogenanntes
Whistleblowing-System, bei dem Mitarbeiter anonym Verdachtsmomente mitteilen
können, noch eine Ombudsstelle eingerichtet.
Hinderlich für eine bessere Compliance scheinen in vielen Unternehmen vor allem
die Kosten und die schwierige Messbarkeit der Compliance-Erfolge zu sein. So
beurteilte mehr als die Hälfte der befragten Manager ihre eigenen
Compliance-Prozesse allenfalls als mittelmäßig, rund ein Fünftel sogar als
„eher schlecht“ oder „schlecht“.
Eine umfassende Compliance fanden die Berater dagegen häufig bei Unternehmen,
die bereits große Compliance-Fälle und empfindliche Strafzahlungen hinter sich
haben.
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Hamburg, 16. März 2011
manager magazin
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