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Citigroup will den Gewinn mehr als verdoppeln

manager-magazin-Interview mit Vorstandschef Charles O. Prince / Absage an Mega-Deals

Der US-Finanzgigant Citigroup will bis 2009 weiter mit durchschnittlich zweistelligen jährlichen Zuwachsraten expandieren. Der Gewinn soll dabei in Größenordnungen vorstoßen, die bislang noch von keinem Unternehmen erreicht wurden. Das ließ Charles O. Prince, Chief Executive Officer des weltgrößten Geldhauses, im Interview mit dem manager magazin verlauten (Erscheinungstermin: 17. Dezember 2004).

Seine Gewinnziele mochte Prince zwar nicht exakt beziffern. Auf die Frage nach der Erreichbarkeit einer im internen Planungsprozess genannten Zahl von 50 Milliarden Dollar per annum bis zum Ende dieses Jahrzehnts sagte der Citigroup-Chef jedoch: „Ich hoffe, dass es mehr sein wird.“ Zum Vergleich: 2004 wird der Konzern nach Analystenschätzungen rund 21 Milliarden Dollar verdienen; schon mit dieser Summe lässt die Citigroup die weltweite Konkurrenz deutlich hinter sich.

In dem Interview bekräftigte der seit Oktober 2003 amtierende Prince, dass die Citigroup nicht mehr durch Zukäufe wachsen werde. Anders als in der Vergangenheit, als sich der Konzern durch eine Reihe spektakulärer Fusionen und Übernahmen zur globalen Nummer eins der Bankenbranche emporkatapultierte, sei das Unternehmen für diese Strategie inzwischen zu groß: „Wir sind an einem Punkt, an dem wir gar keine andere Wahl haben, als vor allem aus eigener Kraft zu wachsen“, erklärte Prince. Mega-Fusionen seien mittlerweile zu riskant, Zukäufe werde es nur noch als Ergänzung des bestehenden Geschäftsportefeuilles geben.

Europa, bislang im Geschäft der Citigroup eher unterrepräsentiert, wird auch in den kommenden Jahren kaum eine größere Rolle spielen. „Ich glaube nicht, dass wir in naher Zukunft in Europa groß expandieren werden“, so Prince. Er erteilte damit auch allen Spekulationen eine Absage, sein Haus könnte in Deutschland eine der Großbanken aufkaufen.

Autoren: Georg Jakobs, Dietmar Palan
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