Als »entwürdigend« hat die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann Heidi Klums TV-Show »Germany's next Topmodel« bezeichnet. Die Sendung habe sie »traurig« gemacht, sagte die Politikerin SPIEGEL ONLINE. »Hier werden junge Menschen dazu benutzt, Quote zu machen. Es werden schöne Mädchen gezeigt, an denen sich die ganze Nation erfreut – und das ist wahrscheinlich ein noch zu schwacher Ausdruck.«
Eine 19-jährige Kandidatin, die bei 1,76 Meter Körpergröße 52 Kilo wiegt, war von der Jury als »zu dick« ausgebootet worden. »Bei diesen Maßen ist ein Mensch nicht dick«, kritisiert Connemann das Urteil der Klum-Jury. Im Gegenteil: »Das Mädchen ist außerordentlich schlank, fast dünn.« Die Entscheidung der Jury, Irina aus der Sendung zu verbannen, könne sie sich nur dadurch erklären, dass das Mädchen das Standardmaß für Models nicht erreiche, sagt die Politikerin.
Die Sendung sei gerade für pubertierende Mädchen gefährlich. »Sie nehmen die Menschen in diesen Sendungen als Maßstab, um sich herunterzuhungern.« Einmal mehr werde »durch eine solche Show vermittelt, dass Schönheit die Eintrittskarte zu ewigem Ruhm, Geld und Glück ist«.
Mehr als eine Million Deutsche leiden laut Connemann bereits an dem Krankheitssyndrom Dismorphophobie, dem Schönheitswahn. »Sie halten sich für krankhaft hässlich. Häufig sind es aber nach normalen Maßstäben wunderbare Menschen. Sie sind nicht makellos, übertreiben aber die Bedeutung dieses Makels maßlos. Durch Bilder in Zeitschriften oder in solchen Sendungen werden sie darin bestärkt.«
Die Klum-Sendung könne wohl nicht verboten werden, sagt Connemann. »Denn anders als bei der Schönheits-OP-Sendung ›The Swan‹, die auf einen Sendeplatz nach 23 Uhr verschoben wurde, werden bei dieser Sendung wohl keine Jugendschutzkriterien verletzt.«
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