Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) plant eine umfassende Reform seines
Einlagensicherungsfonds. Das berichtet das aktuelle manager magazin
(Erscheinungstermin: 21. August 2009) unter Berufung auf Bankenkreise.
Bei den Reformplänen, mit denen sich zurzeit eine Arbeitsgruppe beim BdB
befasst, geht es unter anderem um eine Senkung der Haftungsgrenzen. Bislang
garantiert der Fonds jedem Kunden, dessen Geldinstitut in die Pleite rutscht,
Einlagen bis zu einer Höhe von 30 Prozent des Eigenkapitals der Bank. Beim
Zusammenbruch der Lehman-Bank wären das theoretisch 285 Millionen Euro gewesen
– pro Kunde.
Mit einer Senkung der Haftungsgrenzen soll die Finanzierbarkeit der
Sicherungseinrichtung gewährleistet werden. Der Fonds musste seine Beiträge für
die angeschlossenen Institute gerade erst von 0,3 auf 0,6 Promille der
jeweiligen Kundeneinlagen verdoppeln.
Darüber hinaus wollen die Banken die Absicherung künftig auf Privatkunden
beschränken. Bislang schützt der Fonds auch institutionelle Großanleger –
gerade beim Fall Lehman profitierten in erster Linie professionelle Investoren
von der Sicherungseinrichtung.
Auch die Frage, inwieweit die deutschen Töchter ausländischer Geldhäuser
künftig noch in die Einlagensicherung einbezogen werden sollen, spielt bei den
Reformplänen eine Rolle. Zudem verlangen die beiden größten deutschen
Privatinstitute, Commerzbank und Deutsche Bank, eine Änderung der
Lastenverteilung innerhalb des Fonds. Bislang stammen rund zwei Drittel der
Fondsmittel von diesen beiden Häusern.
Die Reformpläne befinden sich derzeit noch in der Diskussion, einen offiziellen
Beschluss gibt es bislang nicht. Der BdB wollte sich gegenüber manager magazin
nicht zu dem Thema äußern.
Autor: Ulric Papendick
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