Die Netzentgelte könnten laut Berechnungen der Bundesnetzagentur in den kommenden zehn Jahren um bis zu 22 Prozent steigen. Das sagte Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur, der Onlineausgabe des manager magazins. Deutschlands Haushalte würden diese Steigerung aber kaum zu spüren bekommen.
Darüber hinaus will Kurth jetzt auch private Investoren für den Ausbau des Hochspannungsnetzes gewinnen, weil in den nächsten Jahren mindestens 26 Milliarden Euro in das konventionelle Freilandleitungsnetz investiert werden müssten. Deutlich teurer werde es, sollten mehr Erdkabel verlegt werden, wie es viele Bundesbürger wünschten. »Da können auch 60 oder 80 Milliarden Investitionsvolumen daraus werden«, sagte Kurth.
Wegen der Vielzahl der Faktoren hält es Kurth für wenig seriös, über die daraus folgende Strompreissteigerung für Endkunden zu spekulieren. Doch abhängig von den Vorgaben erhöhten sich die Netzentgelte, die Netzbetreiber für die Nutzung ihrer Leitungen in Rechnung stellen. »Wenn wir etwa ein Investitionsvolumen von 30 bis 47 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 haben, könnten die Netzentgelte zwischen 14 und 22 Prozent steigen«, so Kurth. Das entspreche einer Steigerung von einem Cent pro Kilowattstunde.
Zudem sucht Kurth mit Netzbetreibern nach neuen Wegen, um den Ausbau der Stromnetze zu finanzieren. »Ich bin mit Tennet gerade in Diskussion, ob sie den Ausbau des Stromnetzes nicht teilweise mit privaten Kapitalgebern finanzieren wollen«, so Kurth. »Unsere Netzausbauten bringen 9 bis 10 Prozent Rendite. Das sind gesicherte, regulierte Entgelte, und das für langjährige Zeiträume«, sagte Kurth. Er selbst sei gerne bereit, bei Road Shows für Infrastrukturinvestitionen das regulatorische Umfeld zu erklären.
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