Die Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) kritisiert die Beratungsqualität der deutschen Banken und den Umgang mit ihren Kunden scharf. »Schlampige Beratungsprotokolle oder Druck auf die Kunden sind ganz sicher nicht der richtige Weg«, sagt die Ministerin im Interview mit der Onlineausgabe des manager magazins. »Die Banken müssen ihre Mitarbeiter besser schulen und ihr Qualitätsmanagement verbessern.«
Derzeit beraten und streiten die Berliner Fachministerien über ein neues Anlegerschutzgesetz. Ein zentraler Punkt ist dabei die bisher fehlende Kontrolle der rund 80.000 freien Finanzvermittler des grauen Kapitalmarkts in der Bundesrepublik. »Wir werden in einem weiteren Gesetzentwurf auch den grauen Kapitalmarkt streng regulieren«, kündigte die Ministerin an. »Bisher unterliegen die freien Vermittler überhaupt keiner Kontrolle. Das werden wir ändern.« Ihrer Ansicht nach ist die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin dafür die richtige Behörde und nicht die Gewerbeämter.
Die Bundesregierung will darüber hinaus die Honorarberatung im Anlegerschutz verankern, erklärte Aigner. »Deswegen arbeiten wir derzeit an einem gesetzlichen Rahmen für die Honorarberatung. Der Kunde soll schließlich wissen, wer ihm gegenüber sitzt: ein Verkäufer oder ein Berater.«
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