Bosch will in Europa und auch in Deutschland Stellen streichen. „In einigen Bereichen werden wir nicht darum herumkommen, Arbeitsplätze abzubauen", sagte der neue Konzernchef Volkmar Denner dem manager magazin (Erscheinungstermin: 15. Februar). Die Pläne basieren auf einem internen Szenario der wirtschaftlichen Entwicklung. „Wenn sich unsere Analyse bewahrheitet, werden die Märkte in Europa über einige Jahre stagnieren", sagte Denner. Aber Bosch müsse auch darauf vorbereitet sein, „dass es noch ein wenig schlechter läuft".
Denner führt den weltgrößten Automobilzulieferer seit Juli 2012. Der neue Konzernchef geht davon aus, dass die Bosch-Werke ihre Produktivität jährlich um 3 bis 5 Prozent erhöhen müssen, der Absatz aber angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa nicht so stark steigen wird. „Wir müssen unsere Strukturen rechtzeitig anpassen", forderte Denner deshalb und kündigte gleichzeitig an, jeder Standort werde eine Chance erhalten. Die Werke müssten allerdings zu den Besten der Branche gehören. Das gelte für operative Exzellenz und Qualität gleichermaßen wie die Zahl der Fehler, die Flexibilität und sogar den Krankenstand. Wo das nicht gelinge, werde er durchgreifen, sagte Denner – und zwar rechtzeitig und stets sozialverträglich.
Bosch hat 2012 rund 2 Prozent Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. Konkurrenten wie Conti oder Schaeffler kommen auf deutlich höhere Gewinnmargen. Das langfristige Bosch-Ziel liegt seit einigen Jahren bei 8 Prozent Umsatzrendite.
Autoren: Michael Freitag
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