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Börsenbarometer: Anleger haben geringes Vertrauen in KarstadtQuelle-Chef Middelhoff

Mehrheit für Rücktritt von Deutsche-Bank-Primus Ackermann bei neuem Mannesmann-Prozess / Hedgefonds müssten stärker reguliert werden / Emnid-Umfrage unter deutschen Privataktionären

Lediglich 27 Prozent der Privataktionäre trauen dem Vorstandschef von KarstadtQuelle, Thomas Middelhoff, zu, den Börsenwert des krisengeschüttelten Kaufhauskonzerns nachhaltig zu steigern. Das ergab eine repräsentative Befragung unter 1000 Aktien-Anlegern, die das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid Anfang Juni für das am Freitag erscheinende manager magazin durchgeführt hat.

Middelhoff erzielte den mit Abstand schlechtesten Wert unter 20 Spitzenmanagern deutscher Börsenschwergewichte. Auf den vorletzten Platz abgestürzt ist Jürgen Schrempp. Noch Mitte 2003 hatte der Vorstandsvorsitzende von DaimlerChrysler die viermal jährlich im manager magazin veröffentlichte Rangliste angeführt.

Ein weiterer großer Verlierer der aktuellen Erhebung ist Josef Ackermann. Nur noch gut die Hälfte der Privatanleger (51 Prozent) glauben, dass der Schweizer das deutsche Geldhaus zurück auf die Erfolgsspur bringt. Sollte es zudem zu einer Neuauflage des Mannesmann-Prozesses kommen, sind gar 74 Prozent der Befragten für einen Rücktritt Ackermanns.

Seinen Spitzenplatz verteidigen konnte Porsche-Lenker Wendelin Wiedeking, der mit 73 Prozent Zuspruch zum wiederholten Male Rang eins belegt, gefolgt von einem weiteren Automanager, Helmut Panke (BMW, 68 Prozent).

Die Hedgefonds-Attacke auf die Deutsche Börse und der Rücktritt von Vorstandschef Werner Seifert haben offenbar Spuren bei den Anlegern hinterlassen. Immerhin 48 Prozent der für das manager magazin befragten Aktionäre sprachen sich für eine stärkere Regulierung von Hedgefonds aus.

Noch deutlicher ist das Stimmungsbild auf politischer Ebene. Drei Viertel der Anleger setzen bei einer Neuwahl des Bundestages im Herbst auf eine Regierungsbeteiligung der Unionssparteien. Mehr als die Hälfte davon (39 Prozent) sind für eine Koalition von CDU/CSU und FDP; 36 Prozent favorisieren eine große Koalition der C-Parteien mit den Sozialdemokraten.

Autor: Jonas Hetzer
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