Konzernchef Panke: „Sparprogramm ja, aber kein Krisenprogramm“
Der Münchener Autohersteller BMW hat ein striktes Sparprogramm aufgelegt, um
sein Ergebnisziel in diesem Jahr nicht zu verfehlen. Das Unternehmen müsse auf
die Dollarschwäche, die gestiegenen Materialkosten und den verschärften
Wettbewerb reagieren, sagte BMW-Chef Helmut Panke in einem Interview mit dem
manager magazin (Erscheinungstermin: 18. November 2005). Das genaue Sparvolumen
nannte der BMW-Chef nicht. Analysten schätzten den Effekt der genannten
Belastungen auf 700 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro. Das Sparziel liege
niedriger, sagte Panke. In Konzernkreisen heißt es, BMW versuche seit dem
Sommer, die Kosten für 2005 um etwa eine halbe Milliarde Euro zu senken.
Das Sparprogramm sei kein „Krisen- oder Hauruckprogramm mit Entlassungen oder
ähnlich tief greifenden Maßnahmen“, erklärte Panke. Die Maßnahmen seien im
Sommer auch nicht verschärft worden. Offenbar sei einem Teil der Mitarbeiter
erst spät klar geworden, was alles noch zu tun sei, um das Ergebnisziel zu
erreichen. So fragten sich die Mitarbeiter in einigen Bereichen, warum sie
keine Überstunden mehr machen dürften. BMW spare außerdem bei den Zulieferern
und ersetze in einigen Bereichen des Konzerns ausscheidende Mitarbeiter nicht.
„Das interpretieren manche Mitarbeiter vielleicht irrtümlich als einen
‚Einstellungsstopp‘“, sagte Panke.
BMW hatte in seinem Bericht über das dritte Quartal bekräftigt, das angepeilte
Ergebnis 2005 zu erreichen. Der Konzern hatte angekündigt, den Gewinn des
Jahres 2004 in etwa zu erreichen. Im Vorjahr hatte die Gruppe einen
Jahresüberschuss von 2,2 Milliarden Euro ausgewiesen.
Kritiker innerhalb des Konzerns hatten gewarnt, Pankes Investitionspolitik
gefährde langfristig die Stärken des Unternehmens. BMW habe etliche Projekte
gestreckt und zum Teil ins nächste Jahr verschoben. Panke sagte, das sei eine
Fehlinterpretation. „Wir werden in diesem Jahr insgesamt wieder um die vier
Milliarden Euro investieren“, erläuterte er. „Damit liegen wir auf dem gleichen
Niveau wie 2004, damals haben wir
4,2 Milliarden Euro investiert.“
Autor: Michael Freitag
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