Ein Auseinanderbrechen des Euro gehe wahrscheinlich "mit unglaublichen sozialen Spannungen und politischen Unsicherheiten" einher, erklärt der Investor im Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 25. Mai). "Dieser Ausblick ist so schrecklich, dass wir alles tun müssen, um den Euro zu retten."
Eine besondere Rolle kommt dabei aus Finks Sicht der Europäischen Zentralbank zu. "Die EZB hat noch riesige ungenutzte Möglichkeiten. Sie sollte immer mehr Liquidität in die Märkte geben und, sofern die Ölpreisentwicklung sich beruhigt, die Zinsen senken", sagt Fink. Der aktuelle Leitzins von einem Prozent sei "unnatürlich hoch. Überall sonst in der entwickelten Welt sind die Sätze bei null. Außerdem brauchen wir einen viel schwächeren Euro."
Zu Blackrocks eigener Rolle erklärte Fink, dass sein Unternehmen künftig eine deutlich aktivere Rolle als Investor bei Hauptversammlungen einnehmen werde. "Wir haben gerade 600 Briefe an CEOs überall auf der Welt geschickt. Darin erklären wir unser Verständnis von Corporate Governance und fordern die Unternehmen auf, den Dialog mit uns zu suchen", sagt Fink. Zu diesem Zweck habe Blackrock ein 20-köpfiges Team aufgestellt.
Unangenehme Konsequenzen könnte das unter anderem für die Banken haben, an deren Vergütungsstrukturen der Investor deutliche Kritik übt, weil sie oftmals zu viel Geld an ihre eigene Belegschaft ausschütteten. "Lassen Sie es mich so sagen: Wenn ich in diesem Team säße, wäre ich nicht glücklich über eine Ausschüttungsquote an die Mitarbeiter von 50 Prozent" ... "Wir bei Blackrock schütten 35 Prozent aus. Das halte ich für vertretbar."
Immer mehr Investoren wenden sich in jüngerer Zeit gegen zu hohe Bankerboni. So verweigerten Aktionäre unter anderem jüngst der US-Bank Citigroup die Zustimmung zu einem Vergütungspaket für das Topmanagement.
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