Probleme beim übernommenen Sportartikelhersteller Reebok gestand Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer in einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 28. April 2006) ein. Gleichzeitig verteidigte er den Kauf des amerikanischen Unternehmens. Die sinkenden Auftragszahlen bei Reebok seien zwar »nicht schön«, aber es sei nicht so dramatisch wie es scheine. Das Problem bei Reebok sei, »dass bislang keine konsequente globale Markenführung betrieben wurde«. Hier werde Adidas mit seinem Know-how bei der Markenführung helfen.
Inzwischen sei auch eine klare Abgrenzung der beiden Marken Adidas und Reebok getroffen worden. Adidas stehe vor allem für Mannschaftssport und europäischen Sport, Reebok hingegen für Individualität, Lifestyle und American Sports. Deutlich sprach Hainer sich gegen eine Positionierung von Reebok als Billigmarke aus: »Das ist genau das, was wir nicht wollen.« Er räumte ein, dass es bei manchen Preislagen zu Überschneidungen beider Marken kommen werde. Hainer: »Da werden wir wohl miteinander konkurrieren.«
Der Adidas-Chef rechnet mit rund 500 Entlassungen durch die Fusion, vor allem im Sourcing und in den Back-Office-Bereichen. Doch würden im Vertrieb neue Leute eingestellt. »Unterm Strich werden wir deshalb kaum Arbeitsplätze abbauen«, sagte Hainer.
Autor: Wolfgang Hirn
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