Berlin, 5. Februar 2007 – Der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch hat sich gegenüber SPIEGEL ONLINE besorgt über die steigende Gewalt unter Jugendlichen aus Einwandererfamilien geäußert. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte Glietsch, junge, gewalttätige Migranten machten der Polizei am meisten Sorgen, »wenn es um die Zahl der Delikte, die Brutalität, die Gefährlichkeit, die Rücksichtslosigkeit des Vorgehens geht«. Der Eindruck, dass bei vielen die Lunte immer kürzer werde, sei zutreffend, so Glietsch.
Oft seien es banale Anlässe, die ausreichten, um einen Gewaltausbruch auszulösen, sagte der Polizeipräsident. Der Zündfunke springe schon über, weil jemand »falsch geguckt oder die Schwester im Vorbeigehen aus Versehen berührt hat.«
Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten habe sich im vergangenen Jahr in Berlin auf über 100 verdoppelt, sagte Glietsch. Bei diesen Tätern spielt seiner Einschätzung nach die Ursache der sozialen Ausgrenzung aber eine geringere Rolle als bei gewalttätigen Migranten. »Im Vergleich zu dem, der aus einer Einwandererfamilie kommt und mit 16 ohne Hauptschulabschluss auf der Straße rumhängt, haben sie durchaus eine Perspektive.«
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