DER SPIEGEL

Berliner Anwältin Seyran Ates: »Ich wollte nicht so enden wie Ayaan Hirsi Ali«

Juristin greift nach Schließung ihrer Kanzlei türkische Verbände an: »Mitverantwortlich für Stimmung gegen Frauenrechte«

Berlin, 6. September 2006 – Die türkischstämmige Anwältin und Autorin Seyran Ates hat scharfe Kritik an den türkischen Interessenverbänden in Deutschland geäußert. »Die türkischen Verbände sind mitverantwortlich für die gewalttätige Stimmung gegen Frauenrechte«, sagte Ates im Interview mit SPIEGEL ONLINE. Ates hatte Ende vergangener Woche ihre Kanzlei aus Angst vor Bedrohungen und Angriffen geschlossen.

»Für mich ist es beleidigend, wenn sich jetzt die Türkische Gemeinde oder der Türkische Bund Berlin-Brandenburg zu meinem Fall äußern«, sagte Ates. Das seien jene, »die die Hetze gegen mich mit geschürt haben, weil sie immer wieder behauptet haben, ich würde dramatisieren und übertreiben«. Diese Leute hätten immer nur mit dem Finger auf die deutsche Seite gezeigt, »dorthin, von wo der Rassismus angeblich kommt«.

Sie habe sich für einen Rückzug ins Private entschieden, weil sie nicht so enden wolle wie die niederländische Politikerin und Autorin Ayaan Hirsi Ali: »Ich liebe Berlin, ich möchte hier leben und nirgendwo anders. Ich habe die Entscheidung getroffen, mich in mein Privatleben zurückziehen, statt dieses Land irgendwann verlassen zu müssen – das wäre tragisch für mich.« Die Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali konnte sich in den Niederlanden zuletzt nur noch unter massivem Polizeischutz bewegen und ist in diesem Jahr in die USA übergesiedelt.

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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