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Bankgesellschaft Berlin rechnet bei geplantem Verkauf mit großem Interesse

Bankchef Vetter schließt gegenüber manager magazin Veräußerung an ausländisches Institut nicht aus / Beschleunigte Konsolidierung des deutschen Bankenmarkts erwartet

Hans-Jörg Vetter (53), Vorstandschef der Bankgesellschaft Berlin, erwartet für den geplanten Verkauf seines Geldinstituts ein reges Interesse. »Der Kreis möglicher Käufer wird sehr breit sein«, so Vetter in einem Interview mit manager magazin (Erscheinungstermin: 22. Juli 2005).

Nach dem Willen der Europäischen Union muss das Land Berlin seinen 81-prozentigen Anteil an der Bankgesellschaft bis spätestens Ende 2007 verkaufen. Vetter geht davon aus, dass neben Sparkassen und einzelnen Landesbanken, die bereits Interesse angemeldet haben, auch private Großbanken aus dem In- und Ausland für sein Institut bieten werden: »Die Ausländer beobachten uns sehr aufmerksam.« Die zum Konzern gehörende Berliner Sparkasse mit ihren 2,1 Millionen Privatkunden sei »ein gewaltiges Pfund. So etwas finden Sie in Deutschland kein zweites Mal«. Einen Verkauf des Instituts an internationale Geldhäuser schließt Vetter explizit nicht aus: »Wenn ein Ausländer das beste Gebot abgibt, muss er auch den Zuschlag bekommen.«

Der geplante Einstieg des italienischen Unicredito bei der Münchener HVB wird die Konsolidierung des deutschen Bankenmarkts nach Vetters Meinung beschleunigen. »In drei, spätestens in fünf Jahren sieht der deutsche Bankenmarkt ganz anders aus als heute«, so der Bankchef gegenüber manager magazin. »Jeder muss sich jetzt Gedanken über seine strategischen Optionen machen«. Dabei hält es der Bankchef für wichtig, eine schlagkräftige nationale Bank zu formen: »Eine Volkswirtschaft unserer Größenordnung sollte starke Banken im Inland haben. Ein Land, das vollständig von ausländischen Instituten abhängig ist, mag ich mir lieber nicht vorstellen.«

Autor: Ulric Papendick
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