DER SPIEGEL

Bahn-Vorstand Franz: Klagen gegen Airline-Werbung "sehr wahrscheinlich"

- Die Deutsche Bahn AG will Billigangebote von Fluglinien, die sie für irreführend hält, gerichtlich verbieten lassen. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte der Personenverkehrsvorstand Christoph Franz, die Bahn wolle auf diese Weise "gleiche Spielregeln für alle" durchsetzen.

Aus Sicht der Bahn sei es rechtlich ausgesprochen problematisch, wenn Fluglinien Kunden mit Billigpreisen locken, aber nicht hinreichend darauf hinweisen, dass zu den Tarifen noch Sicherheits- und sonstige Gebühren addiert werden müssten. Die Bahn hingegen kommuniziere nur Gesamtpreise inklusive Mehrwertsteuern.

Nach internen Prüfungen sei es inzwischen "sehr wahrscheinlich", dass die Bahn den Rechtsweg beschreitet, so Franz weiter. Gegen welche Fluglinien die Bahn vorgehen wolle, sagte der Vorstand nicht. In Frage kämen aber mehrere Unternehmen.

Zugleich kündigte Franz an, die Bahn werde eigene, günstige Sondertarife künftig offensiver bewerben. Das Unternehmen müsse sich davon verabschieden, stets mit dem Zweite-Klasse-Normalpreis zu werben, während Fluggesellschaften Sonderangebote mit begrenzter Verfügbarkeit in den Mittelpunkt stellten.

In Zukunft werde die Bahn, auch mit neu eingeführten Sonderpreisen, flexibler auf Aktionen ihrer Wettbewerber reagieren. "Die Bahn wird dem Spiel nicht mehr passiv zusehen und sagen: ‚Ich kann nicht, ich will nicht'", wird Franz in dem Interview zitiert.

Franz sagte weiter, der Wettbewerb zwischen Fluglinien und der Bahn sei zu Ungunsten der Schiene verzerrt. Die Bahn wehre sich dagegen, dass Airlines von der Mineralöl- und Ökosteuer befreit seien. Wenn Fluglinien auf innerdeutschen Routen Preise anböten, die unter den Tarifen der Bahn auf derselben Strecke liegen, sei "Otto Normalverbraucher klar, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht", so Franz. Solche Angebote seien "ökonomisch nicht möglich und ökologischer Quatsch".

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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