Bereits im März 2008 und dann noch einmal im August 2008 erkundigten sich Bundesbank und die Bankenaufsichtsbehörde Bafin bei der Hypo Real Estate (HRE), wie viel Kapital die mittlerweile verstaatlichte Skandalbank im Falle einer Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers verlieren würde. Das berichtet des Wirtschaftsportal manager-magazin.de.
Eine Bafin-Sprecherin bestätigte gegenüber manager-magazin.de: »Erstmals im März und dann noch einmal im August 2008 hat die Bundesbank in enger Abstimmung mit der Bafin die Risikopositionen deutscher Geschäftsbanken gegenüber US-Investmentbanken abgefragt. Man wollte sich einen Überblick darüber verschaffen, wie deutsche Banken in den USA engagiert sind.« Die Sprecherin verwies darauf, dass die Bankenaufsicht in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Abfragen durchgeführt habe, um aktuelle Zahlen zu den Engagements deutscher Banken in verschiedenen Bereichen zu erhalten.
Für Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag und Vertreter seiner Partei im HRE-Untersuchungsausschuss, stehen die zwei Abfragen binnen weniger Monate im Widerspruch zu Aussagen von Bafin-Chef Jochen Sanio im HRE-Untersuchungsausschuss, wonach die Bankenaufsicht mit der Lehmann-Pleite nicht habe rechnen können.
Schick: »Mit der Pleite einer US-Investmentbank musste gerechnet werden und wurde zumindest auf Seiten der Bundesbank auch gerechnet.« Spätestens zum Zeitpunkt der Voranfrage hätte Bafin-Chef Sanio laut Schick beginnen müssen, ein Rettungskonzept für die HRE auszuarbeiten – oder zumindest die Leitungsebene des Finanzministeriums über die Schieflage der HRE zu informieren.
Die Bafin wurde jedoch erst am 26. September 2008 aktiv, nachdem die HRE selbst auf ihre bedrohliche Lage infolge der Lehman-Pleite aufmerksam gemacht hatte.
Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,643444,00.html
Ansprechpartner für Rückfragen:
Christian Rickens
Telefon: 01 71/5 30 01 15
E-Mail: christian_rickens@manager-magazin.de
Kommunikation
Ute Miszewski
Telefon: 0 40/30 07-21 78
E-Mail: ute_miszewski@manager-magazin.de

