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Authentos: Hoher Fehlbetrag bei Muttergesellschaft der Bundesdruckerei

Die Muttergesellschaft der Bundesdruckerei – das Berliner Unternehmen Authentos
– stand bereits mehrfach vor der Insolvenz. Wie manager magazin in seiner am
23. September erscheinenden Ausgabe berichtet, weist die Gesellschaft, die
Geldscheine und Ausweisdokumente druckt, seit Jahren einen hohen Fehlbetrag
aus, der nicht durch Eigenkapital gedeckt ist. Dies geht aus den
Authentos-Bilanzen hervor, die manager magazin exklusiv vorliegen.

2004 betrug der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag von Authentos
1,074 Milliarden Euro. Die Schulden summierten sich auf 1,172 Milliarden Euro.
Nur weil die wichtigsten Gläubiger ihre Forderungen zum Teil oder ganz
nachrangig gestellt haben, konnte das Unternehmen bislang vor der Insolvenz
bewahrt werden.

Die Ursache für die brenzlige Situation von Authentos geht zurück auf die
Privatisierung der Bundesdruckerei im Jahr 2000. Damals zahlten die Käufer
einen weit überhöhten Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Euro an die
Staatskasse. Fast der gesamte Betrag wurde Authentos als Verbindlichkeiten
aufgebürdet.

Besonders unangenehm ist die Situation für den wichtigsten Authentos-Gläubiger,
die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Das Frankfurter Institut hat
Authentos Kredite von rund 500 Millionen Euro gewährt. Bislang ist ungeklärt,
ob die Helaba ihre Forderungen wieder hereinholen kann. Die
Authentos-Untergesellschaften (mit einem Umsatzanteil von rund 75 Prozent ist
die Bundesdruckerei die größte Tochter) sollen frühestens 2007 verkauft werden.
Die Eigentümer von Authentos hoffen, durch den Verkauf einen Erlös zu erzielen,
der zumindest die Helaba-Kredite abdeckt. Branchenkenner gehen indes davon aus,
dass der Verkauf nur 200 bis 250 Millionen Euro einbringt.

Autorin: Ursula Schwarzer
Telefon: 040/308005-20

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