manager magazin

ARD und ZDF riskieren erstmals Verlust wichtiger Sportrechte

US-Medienkonzern Discovery verlangt 150 Millionen Euro für Olympia 2018 und 2020 / Eklat droht

ARD und ZDF riskieren nach Informationen der Onlineausgabe des manager magazins erstmals den Verlust eines wichtigen Sportereignisses. Die Verhandlungen mit dem US-Medienkonzern Discovery um die deutschen Übertragungsrechte für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang (Südkorea) und die Sommerspiele 2020 in Tokio sind laut Beteiligten auf beiden Seiten völlig festgefahren. Vertreter der Öffentlich-Rechtlichen drohen inzwischen mit Abbruch, wenn sich die Gegenseite im Sommer nicht noch bewegt.

Discovery verlangt für die beiden Olympischen Spiele 150 Millionen Euro. ARD und ZDF wollen jedoch höchstens 100 Millionen Euro zahlen.

Der US-Konzern Discovery hatte im vergangenen Jahr in einer aufsehenerregenden Transaktion für 1,3 Milliarden Euro vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die europäischen Rechte für die Olympischen Spiele 2018 bis 2024 gekauft. Discovery selbst betreibt unter anderem den Sender Eurosport und auch mehrere Pay-TV-Kanäle. Doch das IOC schreibt vor, dass ein Großteil der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden.

Discovery lässt nach Informationen von Beteiligten inzwischen Szenarien rechnen, wie der Konzern die Rechte ohne Beteiligung von ARD und ZDF verwerten könnte. Gleichzeitig bieten die Amerikaner den Öffentlich-Rechtlichen eine neue Variante an: ARD und ZDF könnten demnach ihrerseits andere Sportrechte an Eurosport weiterreichen, um einen entsprechenden Preisnachlass bei Olympia zu erhalten.

Bei maßgeblichen Sportverbänden in Deutschland macht sich inzwischen ernsthaft Angst breit, dass die Öffentlich-Rechtlichen aussteigen, berichtet manager-magazin.de weiter. Die Verbandsbosse fürchten, dass ihnen die Wahrnehmung und damit Sponsorengelder abhandenkommen. Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbunds haben sich nach Informationen von manager-magazin.de an IOC-Präsident Thomas Bach gewandt, damit dieser Druck auf Discovery macht - sind jedoch abgeblitzt.

Die Öffentlich-Rechtlichen begründen ihre harte Haltung mit den gedeckelten Sportrechte-Etats und dem öffentlichen Druck. Dabei haben sie gerade bei der Bundesliga-Auktion erstaunliche Preise gezahlt: Die ARD muss für die "Sportschau"-Rechte nach Informationen von manager-magazin.de statt bisher gut 100 Millionen ab 2017 rund 134 Millionen Euro pro Saison zahlen, obwohl sie einige Live-Spiele verloren hat und für Zusatzrechte (etwa Wiederholungen) ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag fällig wird.

Das ZDF hat seinen Einsatz für die Bundesliga mit rund 45 Millionen Euro pro Saison mehr als verdoppelt, dafür allerdings auch einige zusätzliche Live-Spiele erworben.

Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/lifestyle/artikel/ard-und-zdf-poker-um-olympia-rechte-2018-und-2020-a-1098643.html

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