– Die Staatsanwaltschaft in Mannheim erwägt nach Informationen von manager-magazin.de offenbar, Anklage wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden der MLP AG, Bernhard Termühlen, zu erheben. Die Staatsanwälte hätten in ihren mehr als zweijährigen Ermittlungen genügend Indizien dafür gefunden, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Bilanz der MLP AG in früheren Jahren unrichtig dargestellt worden seien, heißt es in gut informierten Kreisen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Mannheim bestätigte gegenüber manager-magazin.de, dass die Ermittlungen „gegen Verantwortliche der MLP AG“ in den vergangenen Wochen intensiviert wurden. Es seien umfangreiche Stellungnahmen der Beschuldigten eingegangen sowie diverse Gutachten von Bilanzexperten. Dass die Prüfung der Vorgänge beendet sei und nun Anklage gegen Termühlen erhoben werde, wollte der Sprecher allerdings nicht bestätigen.
Bernhard Termühlen war vor etwa einem Jahr von seinem Amt als Chef des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP zurückgetreten. Seitdem ist Uwe Schroeder-Wildberg der neue Konzernchef. Termühlen, einst Kronprinz des Konzerngründers Manfred
Lautenschläger, war vorgeworfen worden, die Vermögensverhältnisse in den Bilanzen unrichtig dargestellt zu haben. So habe das Unternehmen Provisionseinnahmen aus Lebensversicherungen an Rückversicherer verkauft und dadurch die gegenwärtigen Erlöse zu ungunsten künftiger Erlöse erhöht.
Ob dieses so genannte „Factoring-Geschäft“, das etwa bei Versicherungen nicht unüblich ist, tatsächlich gegen das Bilanzierungsgesetz verstößt, ist noch immer umstritten. MLP hatte diverse Gutachten renommierte Bilanzexperten vorgelegt, die darstellten, dass die umstrittene Rechnungslegung nicht gegen das Gesetz verstießen.
Ein Sprecher der MLP AG sagte, ihm läge kein Hinweis dafür vor, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Termühlen erheben werde. Termühlen selber hatte die Vorwürfe immer vehement bestritten.
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