DER SPIEGEL

Amerikaner übernehmen Hot Networks 

Einkaufssender in England und Belgien sollen geschlossen werden

- Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hat Georg Kofler seinen Anteil von 26,67 Prozent an Hot Networks sowie den Anteil von Thomas Kirch in gleicher Höhe an den amerikanischen Medien-Manager Barry Diller verkauft. Dieser hält bereits 46,7 Prozent an Hot Networks. Kofler war vor zwei Jahren mit dem Sohn von Leo Kirch und dem amerikanischen Home Shopping Network (HSN) von Diller über die Holding Hot Networks ins internationale Einkaufsfernsehen eingestiegen. "Barry Diller hatte seit kurzem eine entsprechende Option und hat diese am Dienstag gezogen", so ein beteiligter Manager.

Hot Networks betreibt nach einer raschen Expansion im vergangenen Jahr derzeit Einkaufssender in fünf Ländern, in Deutschland hält das Unternehmen neben dem hiesigen Einkaufskanal Home Shopping Europe (HSE) auch eine Beteiligung von 48,6 Prozent an der Euvia Media AG, die unter anderem den Minisender "Neun Live" betreibt. Dort soll das Home Shopping Network offenbar nicht die volle Beteiligung übernehmen: Drei Prozent der Euvia-Anteile sollen bei Kofler verbleiben.

In den vergangenen Wochen war es zwischen den Gesellschaftern von Hot Networks zu erheblichen Streit gekommen; sowohl Dillers HSN als auch das Duo Kofler/Kirch hatten im Mai an die Euvia zunächst keine Mittel überwiesen, was das Unternehmen an den Rand der Insolvenz gebracht hatte.

Im vergangenen Jahr hatte Hot Networks Einkaufs-Kanäle in Großbritannien, Belgien, Niederlande, Italien und Frankreich gestartet. Gleichzeitig war beim deutschen Ableger HSE der Gewinn dramatisch eingebrochen - von 23 Millionen Euro im Jahr 2000 auf nur noch 2,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Barry Diller will, so erfuhr SPIEGEL ONLINE aus Verhandlungskreisen, unter anderem die neuen Shopping-Sender in England und Belgien wieder schließen - sie hatten sich im ersten Jahr weit unter Plan entwickelt. An der deutschen Tochter HSE könnte sich die RTL Group beteiligen, die schon den RTL-Shop betreibt - eine Delegation der Amerikaner weile zu Gesprächen bereits in Köln, so ein Insider.

Bei HSE gab es bereits erste personelle Konsequenzen: Der Vorstandschef der Home Shopping Europe, Christian Overlack-Baudis, erhielt gestern seine Kündigung.

Conrad Albert, Justiziar und Sprecher bei Hot Networks, wollte den Verkauf an die Amerikaner "zu diesem Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren". Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE soll der Deal am Freitag öffentlich gemacht werden.

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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