Finanzexpertise des Bundes favorisiert Verkauf von Konzernteilen
Der geplante Börsengang der Deutschen Bahn stößt nun offenbar auch bei Experten
des Bundes auf Skepsis. So kommt eine interne Analyse aus dem
Bundesfinanzministerium zu dem Schluss, der aktuelle Gesetzentwurf zur
Bahn-Privatisierung trage „nicht den Interessen des Steuerzahlers Rechnung“.
Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin:
25. Mai 2007) unter Bezug auf das interne Papier.
Mit dem Verkauf von 25 Prozent der Bahn-Aktien könnte der Bund laut der
Stellungnahme rund drei Milliarden Euro einnehmen. Das sei allerdings wenig im
Vergleich zu den laufenden Ausgaben des Bundes zugunsten der Bahn von jährlich
mindestens zehn Milliarden Euro. Hinzu kämen im Fall einer Teilprivatisierung
neue Abhängigkeiten des Staats gegenüber den Investoren.
Als Alternative zum Börsengang bringt das Expertenpapier einen Verkauf von
Teilen des Bahn-Konzerns ins Spiel. So brächte allein eine Veräußerung der
Logistiksparte Stinnes einschließlich der Lkw-Spedition Schenker rund acht
Milliarden Euro ein. Das Busgeschäft taxiert die Expertise auf vier bis fünf
Milliarden Euro Erlös, die Immobilientochter Aurelis auf zwei Milliarden Euro.
Insgesamt könnten mit dem Verkauf von Randaktivitäten gut 15 Milliarden Euro
erlöst werden. Mit diesem Geld könne die Bahn entschuldet werden, zudem könne
der Bund beträchtliche Teile seiner hohen Leistungen für das Bahnwesen
einsparen.
Autor: Michael Machatschke
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