Wegen Betrugsverdachts vor Gericht stehender Millionenerbe will seinen Fall offenbar wissenschaftlich analysieren lassen
Der ehemalige Internetunternehmer und Millionenerbe Alexander Falk (36) plant offenbar, ein mit 200 000 Euro gefördertes Forschungsstipendium einzurichten und auf diese Weise seinen Fall untersuchen zu lassen. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 17. Februar 2006). Falk steht seit Dezember 2004 vor dem Landgericht Hamburg unter der Anklage, sein Unternehmen Ision auf betrügerische Art an die britische Energis verkauft zu haben.
Falk will nach Angaben des Magazins wissenschaftlich analysieren lassen, ob im Strafverfahren gegen ihn rechtsstaatliche Prinzipien verletzt wurden. Geklärt werden soll unter anderem, warum nicht wenigstens ein Teil von Falks arrestiertem Vermögen freigegeben wurde, damit er seine Anwälte bezahlen konnte. Falk wollt sich zu diesem Vorhaben nicht äußern.
Für das Projekt soll ein Prominenter als Aushängeschild gewonnen werden. Entsprechende Anfragen, etwa bei Mitgliedern der ehemaligen Regierung Schröder, blieben bislang jedoch erfolglos. Ein wichtiger Nebeneffekt einer solchen Untersuchung: Je mehr entlastende Punkte der potenzielle Falk-Forscher zusammenträgt, desto höher steigen die Chancen des Millionenerben auf eine Entschädigung. Laut Falk-Anwalt Gerhard Strate werde man bei erfolgreichem Ausgang des Prozesses eine entsprechende Klage prüfen. In Hamburger Justizkreisen ist von über 50 Millionen Euro die Rede.
Autor: Claus G. Schmalholz
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